Geheimnisvolle Burgen, verwinkelte Fachwerkhäuser und prunkvolle Kirchen: Rund 6.000 Denkmäler sind am Tag des offenen Denkmals am 8. September bundesweit bei mehr als 9.000 Veranstaltungen zu besichtigten. In vielen Städten gebe es unter anderem Stadtrundgänge, Führungen und Radtouren, sagte Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms in Speyer. Die zentrale Eröffnungsveranstaltung findet in der Domstadt am Rhein statt. Deren mehr als 2000-jährige Geschichte werde in rund 420 geschützten Einzeldenkmalen und weiteren Natur- und Bodendenkmalen lebendig, sagte Skudelny.
Geplant ist in Speyer ein Bühnenprogramm für Familien in der Innenstadt, unter anderem mit einem interaktiven Markt der Möglichkeiten, sagte Skudelny. Die beiden Unesco-Welterbestätten Kaiserdom und der mittelalterliche Judenhof als Teil des jüdischen Erbes der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz öffnen ebenso ihre Tore für Besucherinnen und Besucher wie das Historische Museum der Pfalz, die Gedächtniskirche der Protestation, die protestantische Dreifaltigkeitskirche und das alte Stadttor Altpörte, sagte die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD). 8.000 bis 10.000 Besucherinnen in Speyer seien möglich.
Denkmäler sind nach den Worten von DSD-Vorstand Skudelny durch ihren Baustil oder die verwendeten Materialien authentische Geschichtsquellen – anders als von Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Bilder, Texte oder Objekte. Dies wolle das diesjährige Motto des Tages „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ deutlich machen. Denkmäler könnten symbolisch als Zeichen einer Region im Sinne einer Landmarke oder für persönliche Lebensgeschichten stehen. Am Veranstaltungstag seien Entdeckungen und Erlebnisse in historisch bedeutsamen Stätten möglich, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich seien.
Die geplanten bundesweiten Aktionen reichen von Vorführungen des Schmiedehandwerks und historischen Mahl- und Backtechniken über Turmbesteigungen und Baustellen-Rundgängen bis zu kindgerechten Familienrallyes. Die Aktionen sollten nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Diskussionen darüber anregen, welche Bedeutung Denkmale und ihr Erhalt für die Gesellschaft haben, sagte Skudelny. Gestaltet wird der Tag unter anderem von Denkmaleigentümer, Vereinen und Initiativen sowie hauptamtlichen Denkmalpflegern.
Der Tag des offenen Denkmals, der unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, ist den Angaben zufolge die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der DSD bundesweit koordiniert.