Die Evangelische Landeskirche Anhalts hat am Sonntag an das 500-jährige Jubiläum des ersten evangelischen Kirchengesangbuchs erinnert. Wie die Landeskirche in Dessau-Roßlau mitteilte, wurde zu diesem Anlass am Tag des offenen Denkmals ein Gottesdienst in der „Gesangbuchkirche“ in Luso bei Zerbst (Sachsen-Anhalt) gefeiert.
An der Feier sei auch die Kirchengemeinde Bone-Luso beteiligt gewesen. Die Predigt hielt den Angaben zufolge Oberkirchenrat Matthias Kopischke, die Leitung des Gottesdienstes hatte Pfarrer Lutz-Michael Sylvester aus Zerbst. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Kirchenmusiker Steffen Klimmt gestaltet. Der Posaunenchor Zerbst unter Leitung von Landesposaunenwart Steffen Bischoff spielte Kirchenlieder zum Mitsingen, hieß es.
Seit 2010 wächst laut Landeskirche in der Lusoer Kirche eine Sammlung von Gesangbüchern und Bibeln. Daher habe sie ihren Beinamen „Gesangbuchkirche“ erhalten. Besucher könnten in der Kirche singen, lesen, beten und dann weiterfahren oder auf dem Lutherweg, der durch Luso führe, weiter pilgern.
Die Gesangbuchkirche gehört demnach zur Stiftung „Entschlossene Kirchen“, die im Kirchenkreis Zerbst die Dorfkirchen für Besucher öffnen will. Die Kirche, die 1891 im Stil des Historismus errichtet wurde, ist den Angaben zufolge rund um die Uhr zugänglich.
Vor 500 Jahren, im Jahr 1524, erschienen die ersten evangelischen Gesangbücher. Auf Initiative des Reformators Martin Luther (1483-1546) wurden neue evangelische Lieder gedichtet und gesammelt. Durch das Singen ist laut Landeskirche das Evangelium unter die Menschen gebracht worden.