Das Fest der Auferstehung wird am Ostersonntag gefeiert. Vielleicht auch noch am Montag. Aber wann fängt die Osterzeit eigentlich an? Und wann hört sie auf?
Für Aldi und Lidl ist klar: Die Osterzeit beginnt gleich nach Aschermittwoch, wenn in den Regalen Platz frei wird für Schokohasen und Zuckereier. Aber auch andere Wirtschaftszweige nutzen die Zeit vor dem Osterfest gern als Kaufargument: den Kindern eine Freude machen, den Garten aufhübschen, das Auto frühlingshaft polieren. Sogar das Fastenbrechen wird inzwischen als Konsumanlass beworben. Ab Dienstag nach Ostern sind die Osterartikel dann für den halben Preis zu haben. Ostern – das liegt für den Handel in der Passionszeit und endet am „Oster“samstag. Und auch für die Mehrzahl der Menschen in Deutschland ist das Fest nach dem Eiersuchen und dem Osterbraten im Großen und Ganzen gelaufen.
Ganz anders für Christinnen und Christen: Hier beginnt das Fest der Auferstehung Christi in der Nacht zum Ostersonntag – und es zieht sich über sieben Wochen bis Pfingsten. Dann erst ist, liturgisch gesehen, die „österliche Freudenzeit“ vorbei. 40 Tage lang dauert die Erinnerung an Jesu Leiden und Tod und an die Trennung des Menschen von Gott durch Ichbezogenheit und Lieblosigkeit. 50 Tage lang wird darauf gefeiert, dass der Tod besiegt ist und die Gottesferne des Menschen nicht ewig anhält.
Die Sonntage dieser österlichen Festzeit tragen lateinische Namen, die sich von den Anfangsworten der Antiphon, also des gesungenen Vorverses zum Psalm des Sonntags, ableiten: Quasimodogeniti, Misericordias Domini, Jubilate, Kantate und Exaudi. Eine Ausnahme macht der vorletzte Sonntag, Rogate: Sein Name, „Betet“, geht auf die Bittprozessionen für eine gute Ernte zurück, die an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt üblich waren.
Der erste Sonntag nach Ostern wird in der katholischen Kirche als „Weißer Sonntag“ bezeichnet. An diesem Tag findet traditionell die Erstkommunion statt, und in vielen evangelischen Gemeinden auch Konfirmationen. Woher die Bezeichnung stammt, ist nicht ganz sicher. Angenommen wird, dass sie sich auf die weißen Gewänder der Täuflinge bezieht, die in der frühen Kirche in der Osternacht getauft wurden. Die Gewänder wurden dann bis zum Weißen Sonntag getragen.
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50 Tage Ostern feiern
Das Fest der Auferstehung endet nicht mit dem Eiersuchen. Es dauert sieben Wochen

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