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3sat-Dokumentation über die Faszination Vogelbeobachtung

Über 10.000 Vogelarten gibt es weltweit, rund 260 davon brüten regelmäßig in Deutschland. Eine 3sat-Dokumentation widmet sich den gefiederten Wesen und seinen Beobachtenden, den “Birdwatchern”.

Amsel, Drossel, Fink und Star kennen zumindest diejenigen, denen das deutsche Volkslied “Alle Vögel sind schon da” geläufig ist. Dabei sind das längst nicht alle Arten von gefiederten Wesen hierzulande. Über 10.000 Vogelarten gibt es weltweit, rund 260 davon brüten regelmäßig in Deutschland. Fast die Hälfte von ihnen ist vom Aussterben bedroht. Zugleich wächst die Zahl der Menschen, die im Bann der gefiederten Wesen sind und sie fasziniert beobachten – die sogenannten Birdwatcher. Ihnen ist die 3sat-Dokumentation “Die Magie der Vögel” am 23. Oktober um 20.15 Uhr gewidmet.

Zu den Vogelliebhabern gehören auch Mario Kreuzer und Leander Khil. Die Klagenfurter sind fasziniert von der Vogelwelt, sie beobachten diese Tiere leidenschaftlich gerne in Nah und Fern. So sind sie regelmäßig in Kontakt zur Natur und haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Denn die beiden Österreicher sind Dokumentarfilmer und betreiben seit 35 Jahren eine Filmproduktion in Klagenfurt am Wörthersee.

Eine Motivation für die 45-minütige Doku “Die Magie der Vögel” mit dem Untertitel “Was Birdwatcher begeistert” war es für sie, dieser großen Community eine Plattform zu geben. Sie wollten beleuchten, warum diese Menschen so fasziniert vom Vogelbeobachten sind – “mitunter sogar nahezu abhängig davon”, erklärt Mario Kreuzer.

Er und Khil konnten beeindruckende Nahaufnahmen einfangen von Kampfläufer, Sakerfalke und Mittelmeermöwe, um nur einige zu nennen. Hinzu kommen Fakten übers “Birdwatching”: So ist erwiesen, dass diese Beschäftigung Stress abbaut und glücklich macht. Vogelgesang macht Menschen zufrieden. Überhaupt trägt eine intakte, artenreiche Natur zum Wohlbefinden bei.

Wissenschaftliche Bestätigung dafür, dass sich der Kontakt mit der Natur positiv auf den Menschen auswirkt, liefert in der Dokumentation Leonie Fian. Die Doktorandin der Forschungsgruppe Umweltpsychologie der Universität Wien hat sich auf dieses Thema spezialisiert. Fian erläutert die Hintergründe für das Wohlbefinden und die besondere Rolle der Vögel in der Umweltpsychologie.

Auch Käthe Schroll aus dem österreichischen Kärnten setzt seit Jahrzehnten auf die entspannende Wirkung der Vogelbeobachtung. Die Pensionärin übt ihr Hobby an “ihrem” Beobachtungsgebiet dem Völkermarkter Stausee aus. Katharina Schabl dagegen arbeitet als Naturführerin im burgenländischen Seewinkel, wo die Vogelwelt besonders artenreich ist.

“Die Magie der Vögel” führt auf angenehm zurückhaltende Art in die Welt des Birdwatching ein. Wie nebenbei erfährt man Interessantes über weniger bekannte Vogelarten bereichert. Nicht anders ergeht es den Filmemachern bei ihrer Arbeit. Manuel Kreuzer ist es egal, ob er am Polarkreis dreht oder vor der eigenen Haustür. “Es ist stets spannend, überraschend und man lernt immer etwas dazu, wenn man ausreichend Zeit investiert”, so seine Überzeugung. Beim Filmen macht er dabei keinen Unterschied zwischen einem seltenen Vogel in einem exotischen Gebiet und der Amsel im eigenen Garten.

Im Zuge dieses Projektes hat sich bei den Protagonisten eine Gemeinsamkeit herauskristallisiert: Alle sind stark mit dem Umweltschutzgedanken verbunden. Die Doku stellt nicht nur Menschen vor, die ein erfüllendes Hobby betreiben; einige tun dies sogar beruflich. Der Film möchte dazu animieren, selbst mit offenen Augen in die Natur zu gehen. Denn in Zukunft werde es wichtig sein, selbst ein Gespür, Sensibilität und Interesse für die Mitwelt zu entwickeln, um diese besser schützen zu können, sind die Autoren überzeugt. Aufmerksamkeit und Beobachtung der gefiederten Wesen vor der eigenen Haustür könnten ein entspannter Anfang sein.