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30 Jahre Michel-Tafeln: Sogar Katerchen Kalle erhält eine Widmung

Die Hamburger Michel-Tafeln feiern 30. Geburtstag. Passend dazu haben Michel-Hauptpastor Alexander Röder und der Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse (Haspa), Harald Vogelsang, am Donnerstag zwei neue Michel-Tafeln auf dem Kirchplatz verlegt. Zur Seite standen ihnen anlässlich des runden Geburtstags Karl Joachim Dreyer, ehemaliger Vorstandssprecher der Haspa, und der emeritierte Michel-Hauptpastor Helge Adolphsen, wie die evangelische Hauptkirche St. Michaelis mitteilte.

Die Michel-Tafeln sind heute eine gemeinsame Spendenaktion der Stiftung St. Michaelis und der Haspa. Menschen können gegen eine Spende ab 150 Euro Botschaften auf die Tafeln gravieren lassen. Die Stiftung gründete Adolphsen im Jahr 2002 zusammen mit der Haspa, fünf Privatpersonen und einem Stiftungskapital von 75.000 Euro.

„Auf den Michel-Tafeln geben wir Menschen Raum für das, was sie bewegt und sie am Michel gut aufgehoben wissen“, erläutert Röder. Sein Amtsvorgänger Adolphsen sagt, man finde auf den Tafeln etwa „Liebeserklärungen an das neugeborene Kind, an die Ehefrau, den Ehemann, an Hamburg, an den Michel“.

Aus einer reinen Spendenaktion, bei der sich der Michel für eine Spende mit einer Namensgravur bedankte, sei heute ein lebendiges Stadtgedächtnis geworden, heißt es aus dem Michel. Neben 17.681 Namen seien auf den Tafeln mehr als 10.000 persönliche Erinnerungsgravuren zu lesen. Die Nachfrage sei seit Jahren ungebrochen hoch, einmal im Jahr würden zwei bis drei neue Michel-Tafeln mit jeweils 30 bis 40 neuen Gravuren verlegt. Bisher wurden durch die Aktion laut Michel 1,89 Millionen Euro für den Erhalt des Hamburger Wahrzeichens gesammelt.

Die Idee zu den Tafeln habe einst ein Haspa-Mitarbeiter gehabt, betont Adolphsen, der als damaliger Hauptpastor das Projekt daraufhin initiierte. Die Haspa sei es auch gewesen, die ihm 2005, als er nach 24 Jahren als Hauptpastor verabschiedet wurde, eine eigene Tafel schenkte. Ein Foto, das die vor dem Michel verlegte Platte zeigt, hänge noch heute bei ihm zuhause, sagt er.

Auch auf der allerersten Tafel aus dem Jahr 1994 lautet einer der eingravierten Namen: Helge Adolphsen. Neben dem damaligen Hauptpastor und vielen weiteren Personen sicherten sich Firmen einen Platz auf der Platte: Oben sind einspaltig Logo und Schriftzug der Hamburger „Karo Gebäudereinigung“ zu sehen, unten hat sich dreispaltig die „Bavaria-St. Pauli Brauerei“ verewigen lassen.

Die neuesten Tafeln tragen die Nummern 212 und 213. Zu lesen sind auf ihnen Botschaften wie „Dir gehört mein Herz“, „Hamburg, meine Perle“ oder „Herr, in deine Hände lege ich mich“, einige sind mit Namen oder Initialen versehen, andere weisen Jahreszahlen oder Herz-Symbole auf. Und auch ein Tier erhält auf Tafel 213 eine persönliche Widmung: „Unser Katerchen Kalle Miezi Kater 2003 bis 2024“ heißt es dort.