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3.662 Kinder wurden 2024 in Deutschland adoptiert

Die Zahl der Adoptionen ist 2024 leicht gestiegen, bleibt aber im langjährigen Vergleich niedrig: 3.662 Kinder bekamen neue Eltern. Der Rückgang gegenüber Anfang der 90er Jahre ist deutlich.

Die Zahl der Adoptionen bleibt im langfristigen Vergleich weiter niedrig. Nach einem Tiefstand 2023 gab es 2024 eine leichte Steigerung auf 3.662 Kinder, wie das Statistische Bundesamt (Freitag) mitteilte. Das seien 1,7 Prozent beziehungsweise 61 Kinder mehr als ein Jahr zuvor; damals gab es bundesweit die wenigsten Adoptionen seit der Wiedervereinigung 1990.

Die Kinder waren 2024 zum Zeitpunkt der Adoption im Schnitt 5,3 Jahre alt. Jedes zweite Kind (51 Prozent) war unter zwei Jahre alt. Fast drei Viertel (74 Prozent) wurden laut Mitteilung von ihren Stiefmüttern oder -vätern angenommen.

22 Prozent der Adoptivkinder kamen demnach in andere verschiedengeschlechtliche und 3 Prozent in gleichgeschlechtliche Paarfamilien. Nur in knapp 2 Prozent der Fälle wurden Kinder von Einzelpersonen angenommen.

Vor der Adoption war der Großteil (72 Prozent) der adoptierten Kinder bei einem leiblichen Elternteil und dem Stiefelternteil aufgewachsen, teilte das Statistikamt mit. Weitere 10 Prozent wurden demnach aus einer Klinik und 9 Prozent aus einer Pflegefamilie heraus adoptiert. In 3 Prozent der Fälle erfolgte die Adoption nach anonymer Geburt oder nach einer Abgabe über eine Babyklappe und in 2 Prozent nach Heimerziehung.

Trotz des leichten Anstiegs im vorigen Jahr liegt die Zahl der Adoptionen seit 2009 relativ stabil zwischen rund 3.600 und 4.100 Fällen – deutlich weniger als in den Jahren nach der Wiedervereinigung. Für 1994 verzeichneten die Statistiker 8.400 Adoptionen; der Höchststand lag 1993 bei 8.700 Kindern.