Blauer Frack und gelbe Weste kamen vor 250 Jahren in Mode. Schuld war ein unglücklich verliebter junger Mann, der sich sogar das Leben nahm. Goethes Roman “Die Leiden des jungen Werthers” ist bis heute ein Bestseller.
Der Briefroman “Die Leiden des jungen Werthers” sorgte vor 250 Jahren europaweit für Furore. Zum Jubiläum veranstaltet das Goethe-Haus in Rom am Freitag eine Tagung rund um das berühmte Jugendwerk des “Dichterfürsten”. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) schrieb den “Werther” mit 25 Jahren.
Die Konferenz auf Deutsch und Italienisch dreht sich um “Werther als Skandalroman im päpstlichen Rom”, die Rolle der weiblichen Hauptfigur Lotte und ihr reales Vorbild in Goethes Leben sowie die verschiedenen Werther-Übersetzungen und ihre Resonanz in Italien. Vortragende sind unter anderen die römische Professorin für Deutsche Sprachwissenschaft, Gabriella Catalano, der emeritierte Professor für Neuere Deutsche Literatur (Humboldt-Universität Berlin), Ernst Osterkamp, sowie der Professor für Deutsche Literatur an der Universität Siena, Roberto Venuti.
Der autobiografisch inspirierte Roman, in dem sich die Hauptfigur aus unglücklicher Liebe das Leben nimmt, wurde rasch in viele Sprachen übersetzt und löste eine regelrechte Werther-Mania aus: Viele junge Männer trugen wie die exzentrische Titelfigur blauen Frack mit gelber Weste, gelben Kniehosen und Stulpenstiefeln. Angeblich fand auch sein Suizid etliche Nachahmer.
Die Casa di Goethe ist das einzige von öffentlichen Mitteln finanzierte deutsche Museum außerhalb der Bundesrepublik. In dem Palazzo an der römischen Flaniermeile Via del Corso verbrachte Goethe (1749-1832) in einer Art Künstler-WG einen großen Teil seiner fast zweijährigen Italienreise zwischen 1786 und 1788.