Sieben Monate nach gewalttätigen Ausschreitungen in Leipzig ist ein mutmaßlicher Täter festgenommen worden. Der Mann sei als mutmaßlicher Werfer eines Brandsatzes identifiziert worden, teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig am Freitag mit. Dem 25-Jährigen werden demnach versuchter Totschlag, ein tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte sowie Landfriedensbruch und weitere Delikte vorgeworfen.
Der Beschuldigte soll bei den Krawallen am sogenannten „Tag X“ Anfang Juni 2023 in Leipzig Polizeibeamte gezielt angegriffen haben. Der Mann war zunächst zur Fahndung ausgeschrieben, habe sich aber am Freitag in Begleitung seiner Verteidiger den Ermittlungsbehörden gestellt. Er sei festgenommen worden. Ein Haftbefehl gegen den Beschuldigten wurde laut Staatsanwaltschaft in Vollzug gesetzt und die Untersuchungshaft angeordnet.
Nach der Verurteilung der Leipzigerin Lina E. und drei weiteren Angeklagten als Linksextremistin war es zu Ausschreitungen und Protesten gekommen. In Leipzig warfen am sogenannten „Tag X“ Demonstrierende der linken Szene mit Steinen und Pyrotechnik auf Einsatzkräfte. Daraufhin wurden rund 1.000 Menschen von der Polizei über Stunden eingekesselt, was wiederum für heftige Kritik sorgte.
Das Oberlandesgericht Dresden hatte gegen Lina E. und drei Männer mehrjährige Haftstrafen verhängt. Gegen das Urteil legten die Beschuldigten wie auch die Bundesanwaltschaft Revision ein.