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200 Jahre Union lutherischer und reformierter Gemeinden

HAGEN – Mit einem Gottesdienst in Hagen hat die Union der Evangelischen Kirchen an die Überwindung von Konflikten zwischen Lutheranern und Reformierten vor 200 Jahren erinnert. Die westfälische Präses Annette Kurschus spielte in ihrer Predigt auf die innerprotestantischen Auseinandersetzungen vor dem Hintergrund der biblischen Erzählung um den Erbstreit zwischen Jakob und Esau an. „Wie viel Schuld aneinander haben unsere Väter und Mütter im Glauben da aufgetürmt“, sagte Kurschus. Doch wie Jakob nach erbittertem Streit auf der Flucht vor seinem Bruder unverhofft Gott begegnet sei, könnten auch Christen in ihrem Ringen auf ihre Einheit in Glaubensfragen vertrauen.
„Das, von dem wir dachten, wir müssten es mühsam erfinden und herstellen, ist in Wirklichkeit längst vorhanden. Es ist uns vorgegeben“, sagte Kurschus. Christus selbst mache als Gastgeber die Versöhnung möglich. Da brauche es nicht „das himmelstürmende Gedankengebäude eines gemeinsamen Abendmahlsverständnisses. Auch nicht einen theologischen Lückenschluss zwischen himmlischem Festmahl und irdischen Mahlfeiern“. An dem Gottesdienst in der Johanniskirche wirkten auch die Amtsleiterin der UEK, Bischöfin Pe­tra Bosse-Huber aus Hannover, sowie der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, mit.
1817 erging ein Aufruf des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. zur Vereinigung der beiden evangelischen Konfessionen, dem sich viele anschlossen. In der Evangelischen Kirche von Westfalen sind bis heute lutherische, reformierte und unierte Gemeinden verbunden. epd