In wenigen Tagen endet der muslimische Fastenmonat Ramadan; schon zu Friedenszeiten eine der politisch brisantesten Phasen des Jahres in Jerusalem. Diesmal wurden die Hochsicherheitsvorkehrungen einmal mehr verschärft.
120.000 Muslime haben am letzten Freitag des Ramadans auf dem Jerusalemer Tempelberg mit der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom gebetet. Wie die drei bisherigen Freitage des islamischen Fastenmonats verlief auch dieser laut Medienberichten ohne größere Zwischenfälle. Die israelische Polizei hatte die Zugänge zur Altstadt und zum Haram al-Scharif weiträumig abgesperrt. Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen sollten bis Samstagmorgen anhalten, da für Muslime am Freitagabend das Fest Laylat al-Qadr begann, die für Muslime heiligste Nacht des Jahres. Am Vormittag waren elf Personen wegen Pro-Hamas-Gesängen und Handgreiflichkeiten gegenüber der Polizei festgenommen worden.
Im Vorfeld des Ramadans, der als eine der politisch besonders aufgeladenen Phasen des Jahres gilt, hatten die israelischen Behörden aufgrund des Kriegs im Gazastreifen mit erhöhten Spannungen gerechnet. Zudem hatte es geheißen, die Hamas wolle in dieser Zeit auf dem Tempelareal Tumulte anzetteln.