Die Museen des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) haben im vergangenen Jahr ihre Besucherzahl halten können. Mit rund 1,14 Millionen Gästen habe die Zahl auf dem Niveau von 2022 gelegen, teilte der LVR am Freitag in Köln mit. „Durch die Pandemie haben wir neue Wege der Ansprache gefunden“, sagte LVR-Kulturdezernentin Corinna Franz. Insbesondere unser junges Publikum reagiert positiv auf die digitalen Angebote.”
Weit oben auf der Beliebtheitsliste standen bei den Besuchern den Angaben zufolge die LVR-Freilichtmuseen in Kommern, Lindlar und Xanten. Auch das LVR-Landesmuseum Bonn konnte nach einer längeren Umbauphase und Neukonzeptionierung seit Herbst 2023 wieder uneingeschränkt öffnen: „Welt im Wandel“ ist der Titel der neuen Dauerausstellung.
„Das vergangene Jahr war von zunehmenden kriegerischen Konflikten, der steigenden Inflation und anderen Herausforderungen geprägt. Wir erleben zunehmend, dass Menschen in unseren Museen nicht nur ihre freie Zeit verbringen möchten, sondern auch mehr und mehr Orientierung angesichts der Unsicherheiten suchen“, betonte Franz. Diesem Anspruch wolle man auch mit dem Programm für das LVR-Kulturjahr 2024 gerecht werden.
Das LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler in Pulheim steht in diesem Jahr im Zeichen seines 1.000 Geburtstags. Im Millennium-Jahr wird mit über 150 Veranstaltungen und 170 Führungen der Gründung der Abtei und ihrer wechselvollen Geschichte gedacht. Interessierte erwarten unter anderem Konzerte, Lesungen, Ausstellungseröffnungen, Diskussionsrunden, Vorträge und ein Open-Air-Kino. Höhepunkte sind der Festakt zum Jubiläum (14. April), die Einweihung des Klostergartens (19. Mai) sowie die Eröffnung der neu konzipierten Gedenkstätte Brauweiler (8. Juni).
Das Max-Ernst-Museum in Brühl widmet ab dem 10. März der türkischen Künstlerin Nevin Aladag die Ausstellung „Interlocking“. Gezeigt werden textile Collagen, Klangskulpturen, Installationen und Videos. Außerdem gibt es interaktive Angebote wie ein Indoor-Basketballspiel im Ausstellungsraum. Ab dem 1. September steht in dem Museum dann das surreale Schaffen des Schweizer Bildhauers, Malers und Zeichners Alberto Giacometti im Mittelpunkt. Die Präsentation zeigt weniger bekanntes Schaffen des Künstlers aus den 1920er und 1930er Jahren, das im Zeichen der surrealistischen Bewegung in Paris stand. Dabei nimmt sie erstmals auch die künstlerische und freundschaftliche Verbindung zwischen Giacometti und Max Ernst in den Blick.
Mit „Augusta Emerita – Roms Metropole in Spanien“ zeigt ab dem 28. Juni der LVR-Archäologische Park Xanten/LVR Römer-Museum etwa 200 Leihgaben aus dem spanischen Museo Nacional de Arte Romano de Merida. Marmorne Statuen, prächtige Mosaikböden und filigraner Goldschmuck gäben Einblick in die wechselvolle Geschichte der antiken Großstadt Merida – von ihrer römischen Gründung bis zur Herrschaft der Westgoten und des islamischen Emirats, hieß es.
Ab dem 28. Juni zeigt das LVR-Industriemuseum St. Antony-Hütte in Oberhausen mit „Rheinland und Ruhrgebiet im Blick“ Arbeiten der Fotografin Anne Winterer. Die Ausstellung soll eine Neuentdeckung der früh verstorbenen Fotografin mit ihrem besonderen Auge für Orte und Menschen ermöglichen und Einblicke in vergangene Lebenswelten an Rhein und Ruhr geben.