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Zusammenhalt in Europa

Von Bischof Markus Dröge

Als ich vor zwei Wochen bei meinem Besuch in Schweden den himmelblauen Reformations-Sattelschlepper in der alten Bischofsstadt Västeras sah, spürte ich sie: Die europäische Verbundenheit. Im Reformationsjubiläumsjahr 2017 tourt das Geschichten-Mobil auf dem Europäischen Stationenweg durch Europa. Im Inneren des Trucks kann man sich an Multi-Media-Terminals ein Bild von der Breite und Vielfalt der Reformation in ganz Europa machen. Auch bei meinem Besuch in London im Februar traf ich auf das Geschichtenmobil. Es hielt für einen Tag auf dem Trafalgar Square. Für mich ist der blaue Laster ein Zeichen der Hoffnung. Der Hoffnung darauf, dass uns in Europa mehr eint als trennt. Nicht wenige Menschen haben derzeit Angst um Europa. Sie fürchten ein Abdriften der Europäischen Union in die rechtspopulistische Ecke – auch wenn als jüngstes Beispiel das Wahlergebnis in den Niederlanden am vergangenen Mittwoch zeigt, dass nicht alle auf der rechten Welle mitschwimmen wollen. Dennoch erleben wir in erschreckender Weise Abgrenzung. Das wurde bereits im Sommer 2015 deutlich, als wir in Deutschland viele Flüchtlinge aufgenommen hatten und eine Debatte über eine sogenannte Obergrenze entbrannte. Ich sehe in dieser Krise Europas eine Krise der Menschlichkeit, die wir nur als Gemeinschaft Europas und letztlich als Weltgemeinschaft miteinander lösen können.

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