Am 22. Januar nächsten Jahres wird Volker Jung 65 Jahre alt. Drei Wochen zuvor zum Jahreswechsel scheidet er als Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau aus und geht nach 16 Jahren an der Spitze der Landeskirche in den Ruhestand.
Jung wurde in Schlitz im Vogelsbergkreis geboren, in die Region zieht es ihn auch nach dem Ruhestand zurück. Evangelische Theologie studierte er in Bielefeld-Bethel, Heidelberg und Göttingen. Nach dem Ersten Theologischen Examen war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen und promovierte zum Doktor der Theologie. 2016 erhielt Jung die Ehrendoktorwürde der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Nach dem Vikariat in Alsfeld von 1991 bis 1992, dem Zweiten Theologischen Examen und einem Spezialvikariat bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ war er ab 1993 Pfarrer in den Kirchengemeinden Stumpertenrod und Köddingen im Vogelsberg. 1997 übernahm Jung eine Pfarrstelle in Lauterbach. In der Region wurde er später zusätzlich Dekan.
Nach seiner Wahl und dem Amtsantritt als Kirchenpräsident 2009 übernahm der Theologe verschiedene Aufgaben in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von 2010 bis 2015 war er Vorsitzender der EKD-Kammer für Migration und Integration. 2021 wurde Jung von der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) zum Vorsitzenden der Vollkonferenz und des UEK-Präsidiums gewählt.
Seit 2015 gehört Jung dem Rat der EKD an, von dem Ratssitz trat er nach seiner Wiederwahl 2021 in diesem Jahr wie angekündigt zurück, weil er das Ehrenamt im Ruhestand nicht weiterführen wollte. Von Dezember 2015 noch bis Ende des Jahres ist Jung Aufsichtsratsvorsitzender des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main. Von 2016 bis 2022 war Jung, der Laufen, Rad- und Skifahren zu seinen Hobbys zählt, auch Sportbeauftragter der EKD.
Jung ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Er erwartet für Februar die Geburt seines dritten Enkelkindes.