Ulrich Lilie stand fast zehn Jahre an der Spitze der Diakonie Deutschland. Der 66-Jährige trat sein Amt am 1. Juli 2014 an. Ende dieses Jahres geht er in den Ruhestand. Seit 2020 ist Lilie auch Vize-Vorsitzender des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung. Zuvor war er theologischer Vorstand der Graf Recke Stiftung in Düsseldorf, einer diakonischen Einrichtung für rund 5.000 behinderte, benachteiligte und pflegebedürftige Menschen. Auch Lilies vorherige Stationen befanden sich in Düsseldorf: Er war Superintendent des Kirchenkreises, Gemeindepfarrer und Krankenhausseelsorger. Sein Vikariat absolvierte er Ende der 1980er Jahre in Essen.
Zuletzt engagierte sich Lilie als Vertreter der Wohlfahrtspflege gegen Kürzungen im Sozialen, insbesondere bei den Freiwilligendiensten. Im Verlauf seiner Amtszeit trat er zunehmend deutlich gegen Kinderarmut, unbezahlbare Wohnungen, für einen menschlichen Umgang mit Flüchtlingen und in ethischen Fragen für eine liberale Haltung ein, etwa bei der Suizidassistenz. In der Corona-Pandemie plädierte er für eine Impfpflicht.