Artikel teilen:

Zur Person: Der Augsburger Friedenspreisträger Josef Schuster

Josef Schuster ist seit 2014 Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. 2022 wurde er erneut für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Schuster stammt aus einer unterfränkischen Kaufmanns-Familie, die während der NS-Zeit von den Nationalsozialisten verfolgt worden war. Unter anderem wurde sein Vater David Schuster in die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald verschleppt. Die Familie durfte schließlich ausreisen, 1954 wurde Josef Schuster in Haifa in Israel geboren. 1956 kehrte die Familie nach Unterfranken zurück und ließ sich in Würzburg nieder.

Josef Schuster studierte in Würzburg Medizin, bis 2020 führte er eine eigene Praxis als Internist, bis heute fährt er regelmäßig Einsätze als Notarzt. Daneben trat er in die Fußstapfen seines Vaters David Schuster, der nach seiner Rückkehr nach Unterfranken zahlreiche Führungsämter in jüdischen Organisationen innehatte und 1990 Ehrenbürger von Würzburg wurde. 1999 trat Josef Schuster in das Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland ein, von 2010 bis 2014 war er Vizepräsident, seit 2014 Präsident. Seit 2014 ist Josef Schuster auch Vizepräsident des World Jewish Congress sowie des European Jewish Congress.

Auch in seiner Heimat ist Josef Schuster aktiv: Seit 1998 ist er – wie zuvor auch sein Vater – Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken. Seit 2002 steht er als Präsident dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern vor. Seit 2020 ist er Mitglied im Deutschen Ethikrat. Für seinen Einsatz für Demokratie, interreligiösen Dialog und gegen Antisemitismus erhielt er den Augsburger Friedenspreis 2025. Josef Schuster ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. (3602/17.11.2025)