RASTEDE – In deutschen Kliniken gibt es nach Ansicht der Bundesvorsitzenden der evangelischen Krankenhausseelsorge, Sabine Hofäcker, zu wenige muslimische Seelsorger. „Der Bedarf ist eindeutig da, allerdings gibt es auch einige Fragezeichen“, sagte die Pastorin.
Der Hauptunterschied zu den christlichen Krankenhausseelsorgern sei, dass die muslimischen Kolleginnen und Kollegen in aller Regel ehrenamtlich tätig seien, sagte Hofäcker. Die meisten besuchten eine von den Kirchen angebotene Schulung. Darin gehe es um Standards in der Seelsorge, etwa um eine Gesprächsführung, bei der der Patient im Zentrum stehe. Darüber hinaus gebe es immer mehr Imame, die sich um muslimische Patienten kümmerten.
Während sich die christlichen Seelsorger als Berater und Begleiter der Patienten verstünden, sähen sich die muslimischen Imame vor allem als Lehrer, erläuterte Hofäcker. Problematisch sei aus ihrer Sicht, dass viele Imame dem Ministerium für religiöse Angelegenheiten in der Türkei unterstünden. Trotz der Bedenken seien muslimische Seelsorger unverzichtbar, betonte die Theologin. „Die muslimische Krankenhausseelsorge ist noch ein neues Gebiet, vielleicht können wir im Laufe der Zeit enger zusammenarbeiten.“ epd
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