Das Zentralkomitee der Katholiken hat eine Verschärfung der Asylpolitik in Deutschland scharf kritisiert. „Die Aussetzung des Familiennachzugs steht beispielhaft dafür, dass wir gerade in diesem Politikfeld nicht schweigen dürfen“, sagte die ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp in Paderborn, wo die bundesweite Vollversammlung des ZdK tagt.
„Wir setzen uns dafür ein, im Aufenthaltsgesetz einen Rechtsanspruch auf Geschwisternachzug zu verankern“, erklärte sie. Die Familie sei ein hohes Gut und fördere nachhaltig die Integration der betroffenen Menschen.
Globale Krisen im Blick behalten
Mit Blick auf die Verteidigungspolitik sagte die ZdK-Präsidentin, die neue Bundesregierung müsse „die militärischen Bedrohungen von heute genauso im Blick haben wie die globalen Krisen von morgen“. Sie begrüßte die Einrichtung eines Nationalen Sicherheitsrats. Besorgt äußerte sie sich über „die massive Schieflage von Entwicklungszusammenarbeit und Verteidigung“.
Mit Blick auf die AfD unterstrich Stetter-Karp, dass der klaren Absage an jede Zusammenarbeit mit der Partei nichts hinzuzufügen sei. Ob ein Verbot der in Teilen rechtsextremen Partei ein effektiver Weg sei, müsse jedoch noch weiter diskutiert werden.
Antrag zum Schutz der Menschenwürde
Die Vollversammlung beschloss einen Antrag „Menschenwürde schützen, Zusammenhalt fördern, Zukunftsfähigkeit entwickeln“. Bis zum Ende der Sitzung soll die Vollversammlung auch zum künftigen Statut und zur Geschäftsordnung des ZdK abstimmen sowie ihre Einzelpersönlichkeiten für die kommenden vier Jahre wählen.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist die größte deutsche katholische Laienorganisation. Ihr gehören neben Vertreterinnen und Vertretern der Diözesanräte sowie katholischen Verbänden und Organisationen auch bekannte Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft an.