Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat mehr als 5.000 Handzeichnungen des früheren Weimarer Denkmalpflege-Professors Hermann Wirth (1940-2019) in ihre Obhut übernommen. Das Konvolut sei von der Erbin aus dem Nachlass übergeben worden, teilte ein Stiftungssprecher am Mittwoch in Rudolstadt mit.
Die Zeichnungen seien laut der Tochter Runhild Wirth auf Reisen und Studienexkursionen entstanden und zeigten vorrangig Architekturmotive aus Thüringen, Deutschland und Europa. Durch das Zeichnen habe Hermann Wirth die Bauwerke genau studiert und sich dabei ein enormes Bildgedächtnis geschaffen. Es sei eine besondere Art der Aneignung des Gesehenen gewesen.
Stiftungsdirektorin Doris Fischer bezeichnete die Zeichnungen als „einen echten Schatz“. Sie seien in ihrer Qualität bestechend. Wie Wirth mit leichter Hand Perspektive, Proportionen und Details sicher und genau zu Papier gebracht habe, sei beeindruckend.
Wirth absolvierte nach einer Baulehre ein Ingenieursstudium an der damaligen Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar. Zwischen 1992 und 2005 wirkte er dort als Professor für Bauaufnahme und Baudenkmalpflege.