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Zahnärztepräsident und VdK-Vorsitzende widersprechen Merz

Der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Christoph Benz, weist die Darstellung von CDU-Chef Friedrich Merz zurück, wonach abgelehnte Asylbewerber angeblich Zahnersatzleistungen erhielten, während Deutsche keine Termine bekämen. „Die Zahnärzte werden nicht überrannt“, sagte Benz der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). „Ich habe noch von keinem Kollegen gehört, dass in der Praxis gerade viele Termine blockiert sind, weil so viele Geflüchtete behandelt werden müssen.“

Merz hatte in einer Fernsehsendung über abgelehnte Asylbewerber gesagt: „Die sitzen beim Arzt und lassen sich die Zähne neu machen, und die deutschen Bürger nebendran kriegen keine Termine.“ Benz sagte, wenn die Behandlung dringlich sei, müsse niemand auf darauf warten, „kein Deutscher und kein Flüchtling“.

Die Vorsitzende des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, verwies unterdessen in den Zeitungen der Funke Mediengruppe auf die „Ungerechtigkeit des Zwei-Klassen-Systems im Gesundheitswesen“. Privat Versicherte erhielten sofort einen Termin beim Facharzt, während gesetzlich Versicherte monatelang warten müssten. Dies sei das Problem, nicht die Anwesenheit von Asylbewerbern. „Dieser lang bekannte Systemfehler wird von den Befürwortern allerdings ebenso lang konsequent ignoriert“, sagte Bentele.