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Zahl der Hautkrebserkrankungen in Bayern deutlich gestiegen

Die Zahl der Hautkrebsdiagnosen in Bayern hat sich laut der Krankenkasse Barmer in den vergangenen 20 Jahren deutlich erhöht. So stieg die Zahl der Fälle von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) zwischen 2005 und 2023 von 29.250 auf über 71.150 Fälle, teilte die Barmer am Dienstag in München mit. Die Zahl der Fälle von weißem Hautkrebs (nicht-melanotischer Hautkrebs) stieg im selben Zeitraum von rund 112.200 auf etwa 295.000.

Das Risiko für eine Hautkrebs-Erkrankung steige mit dem Alter, hieß es weiter. So wurde laut dem aktuellen Arztreport der Krankenkasse bei Menschen im Alter von 80 bis 89 Jahren am häufigsten eine Hautkrebserkrankung festgestellt. Bei schwarzem Hautkrebs lag die Fallzahl in Bayern in dieser Altersgruppe bei 1.902 je 100.000 Einwohner, bei weißem Hautkrebs bei 12.734 je 100.000.

Besonders betroffen ist laut der Barmer auch die sogenannte Baby-Boomer-Generation. Frauen im Alter von 55 bis 59 seien ähnlich oft von schwarzem Hautkrebs betroffen wie Frauen, die bereits fünf bis 15 Jahre älter seien. Spätestens ab Mitte der 1960er-Jahre seien Sommerurlaube in südlichen Ländern im Trend und Kinder dort oftmals ungeschützt der starken Sonnenstrahlung ausgesetzt gewesen, sagte Alfred Kindshofer, Landesgeschäftsführer der Barmer in Bayern. „Schwere Sonnenbrände in jungen Jahren hinterlassen dauerhafte Schäden.“ Heute zeigten sich Spätfolgen einer Zeit, in der Sonnenbaden ohne UV-Schutz weit verbreitet war. Ab den 1980er-Jahren hätten zudem Solarien einen Boom erlebt.

„In den kommenden Jahren könnten noch deutlich mehr Menschen von Hautkrebsdiagnosen betroffen sein“, warnte Kindshofer. Ursachen seien unter anderem Verhaltensmuster in jungen Jahren und die gestiegene Lebenserwartung. Besonders Männer ab 65 Jahren seien bei beiden Hautkrebsarten deutlich stärker betroffen. Bei den unter 40-Jährigen in Bayern, insbesondere bei den Jahrgängen nach 1980, scheine das Risiko für schwarzen Hautkrebs dagegen bereits abzunehmen. Dies könne auf ein gestiegenes Bewusstsein der Eltern für die Gefahren von Sonnenbaden und Solarienbesuchen zurückzuführen sein.

„Die meisten Hautkrebserkrankungen entstehen durch UV-Strahlung, insbesondere schwarzer Hautkrebs durch Sonnenbrände in der Kindheit“, sagte der Barmer-Landeschef. Der beste Schutz vor Hautkrebs sei die Prävention: Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, langärmlige Kleidung, Sonnenhüte und das Vermeiden direkter Sonne seien essenziell. Auch künstliche UV-Strahlung aus Solarien sollte gemieden werden. Regelmäßige Hautkontrollen würden zudem helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Die Barmer ist nach eigenen Angaben mit 8,3 Millionen Versicherten eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. (1762/27.05.2025)