Artikel teilen

Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen konstant

Die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen bleibt weitgehend konstant. Während der Pharmabereich profitiert, verzeichnet die Altenpflege ein Minus. Patientenschützer zeigen sich alarmiert.

Im Gesundheitswesen ist die Zahl der Beschäftigten zuletzt weitgehend konstant geblieben. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, waren 2022 rund sechs Millionen Menschen in dem Sektor beschäftigt, 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutliche Zuwächse verzeichnet der Pharmabereich, die Pflege im Krankenhaus sowie auf stationären und ambulanten Station bleibt fast unverändert, in der Altenpflege geht die Zahl sogar zurück. Patientenschützer sehen diese als Verlierer im Kampf um Personal.

Im Corona-Jahr 2021 war die Zahl der Beschäftigten laut Statistik noch um 165.000 oder 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dass es 2022 zu einem geringen Anstieg kam, führen die Statistiker auf den teilweisen Abbau von zusätzlichem Personal zur Pandemiebekämpfung zurück, etwa in der Kontaktnachverfolgung von Infizierten sowie in Corona-Teststellen und Impfzentren. Auch in Apotheken ging die Zahl der Beschäftigten demnach um 5.000 oder 2 Prozent auf rund 250.000 zurück.

Zugleich sei die Zahl der Beschäftigten in der Pharmaindustrie zum Jahresende 2022 um 3,6 Prozent oder rund 6.000 Personen deutlicher gestiegen. Auch in Praxen sonstiger medizinischer Berufe wie Physio- oder Ergotherapie habe es mit 13.000 Beschäftigten oder 2,4 Prozent ein wahrnehmbares Plus gegeben. In Krankenhäusern sei die Zahl der Pflegefachkräfte leicht um rund ein Prozent gestiegen, in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sogar leicht zurückgegangen.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnt deshalb vor einem Ungleichgewicht zu Lasten der Altenpflege. “Während in Krankenhäusern die Zahl der Pflegefachkräfte zunimmt, geht sie in der Altenpflege runter. Doch gerade hier gilt es, angesichts einer älter werdenden Gesellschaft den Personalbedarf zu decken”, sagte Vorstand Eugen Brysch. Das liege auch daran, dass die Krankenpflege Berufseinsteigern bessere Verdienstchancen biete. Zudem sei inzwischen Teilzeitarbeit bei ambulanten und stationären Pflegediensten die Regel. “Um diesen Trend umzukehren, müssen Arbeits- und Urlaubszeiten endlich berechenbar sein”, forderte Brysch.