Rund ein Jahr nach der Inbetriebnahme der Würzburger Muttermilchbank zieht das Uniklinikum Würzburg eine positive Bilanz: Seit vergangenem November seien von 27 Frauen insgesamt 75 Liter Muttermilch gespendet worden, teilte die Klinik am Mittwoch mit. Diese Milch sei zur Ernährung von 48 Frühgeborenen an der Uniklinik eingesetzt worden. Zuvor sei die Milch sorgfältig untersucht, pasteurisiert und bis zur Verwendung tiefgefroren worden. Die Qualitätsvorgaben ähneln dabei denen bei einer Blutspende.
Die Leiterin der Säuglingsernährung an der Uniklink Würzburg, Sylvia Königer, sagte, 75 Liter erschienen für ein ganzes Jahr zunächst vielleicht wenig: „Frühgeborene erhalten in den ersten Lebenstagen im Schnitt zwölfmal täglich nur je einen Milliliter Muttermilch.“ Zwar stehe auch spezielle künstliche Ersatznahrung zur Verfügung, hieß es. Doch Muttermilch bleibe „aufgrund der zahlreichen Vorteile die erste Wahl“, sagte Königer. Nötig seien Muttermilchspenden, weil viele Mütter nach einer Frühgeburt nicht oder nicht ausreichend stillen können.
Ein weiteres positives Ergebnis nach dem ersten Jahr sei der Zusammenhalt unter den frischgebackenen Müttern, teilte die Uniklinik weiter mit. „Viele Frauen, deren Kinder Spendermilch erhalten haben, werden später selbst zu Spenderinnen, wenn ihre eigene Milchbildung gut in Gang gekommen ist“, berichtete Königer. Dieses Geben und Nehmen sei „für mich unglaublich berührend“. (3802/03.12.2025)