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Wormser Evangelische feiern 300 Jahre Dreifaltigkeitskirche

Ein Festgottesdienst am Pfingstsonntag, 8. Juni, erinnert an das 300-jährige Bestehen der Wormser Dreifaltigkeitskirche. Aus Anlass des Jubiläums predigt die hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Christiane Tietz in dem größten protestantischen Kirchenbau der Stadt, wie das Evangelische Dekanat am Dienstag mitteilte. Die im Barockstil erbaute Dreifaltigkeitskirche war im Mai 1725 als lutherische Stadtkirche geweiht worden.

Beim Wiederaufbau von Worms nach der Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg war der Standort des einstigen „Hauses zur Münze“ ausgewählt worden, weil man damals fälschlicherweise davon ausging, dass genau an diesem Ort der Reformator Martin Luther auf dem Wormser Reichstag seine Lehre verteidigt hatte. Tatsächlich lag der historische Schauplatz des Aufeinandertreffens von Luther und Kaiser Karl V., das als Schlüsselmoment in der Entstehungsgeschichte des Protestantismus gilt, wenige Hundert Meter entfernt.

Bei einem britischen Bombenangriff im Februar 1945 wurde die Wormser Dreifaltigkeitskirche schwer zerstört. Beim Wiederaufbau nach Kriegsende wurde lediglich das äußere Erscheinungsbild dem historischen Vorbild nachempfunden, während der Innenraum nach komplett neuen und modernen Vorstellungen gestaltet wurde. Noch bis zum 30. Mai informiert in Worms auch eine Sonderausstellung im neuen „Haus zur Münze“ anhand von historischen Fotografien, Grafiken und Archivmaterialien über die Geschichte des Bauwerks und dokumentiert den Zustand der Kirche vor der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg.