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“Wohltuend zeitlos”: Kirchen würdigen “Wort zum Sonntag”

Das “Wort zum Sonntag” wird 70: Die beiden großen christlichen Kirchen haben die Lebensnähe der Fernsehsendung betont. Ein kurzer Blick in die Geschichte der Sendung.

Das "Wort zum Sonntag" beschert der ARD seit 70 Jahren gute Quoten
Das "Wort zum Sonntag" beschert der ARD seit 70 Jahren gute QuotenImago / epdbild

Die beiden großen christlichen Kirchen haben die Lebensnähe des „Wortes zum Sonntag“ anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Fernsehsendung betont. Das zweitälteste Format im deutschen Fernsehen sei von Anfang an „ökumenisch verantwortet und stets orientiert an den Menschen und ihren Lebenserfahrungen“ gewesen, erklärte der evangelische Medienbischof Volker Jung. Es liefere keine fertigen Antworten, sondern biete christliche Deutungshorizonte für aktuelle Fragen an. „So bleibt es wohltuend zeitnah und zeitlos, sicher auch für die nächsten Jahrzehnte“, sagte Jung, der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ist.

Das „Wort zum Sonntag“ war erstmals am 8. Mai 1954 ausgestrahlt worden. Mittlerweile sind über 3.600 Worte zum Sonntag gesprochen worden. Mehr als 300 Sprecherinnen und Sprecher haben die Sendung in der ARD gestaltet, Gastsprecher waren auch die Päpste Johannes Paul II. im April 1987 und Benedikt XVI. im September 2011. Im Schnitt sahen 2023 „Das Wort zum Sonntag“ 1,24 Millionen Menschen, was einem Marktanteil von 8,4 Prozent am Samstagabend entspricht.

Marx: “Gibt aus einer christlichen Perspektive Halt und Hoffnung”

Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising, sagte, das „Wort zum Sonntag“ sei aus dem Fernsehen nicht wegzudenken und finde auch in einer Zeit des rasanten Wandels der Medien ein Millionenpublikum. „Es macht deutlich, dass die Rede von Gott auch für zentrale Fragen der Gegenwart wichtige Horizonte eröffnet. Und es gibt so aus einer christlichen Perspektive Halt und Hoffnung“, sagte Marx. Vielfach gehe es dabei um ein wertorientiertes Sinnangebot zu den großen Fragen der Zeit.Die beiden großen christlichen Kirchen haben die Lebensnähe des „Wortes zum Sonntag“ anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Fernsehsendung betont.

Björn Wilhelm, ARD-Koordinator Wissen, Bildung, Musik und Religion, hob hervor, dass es „Das Wort zum Sonntag“ geschafft habe, mit der Zeit zu gehen und seinen Kern zu bewahren. Viele Menschen schätzten gerade die Überraschung, die jedes „Wort zum Sonntag“ in sich berge: „Texte, mit denen man nicht unbedingt rechnet, bringen einen wirklich ins Nachdenken“, sagte Wilhelm.

„Wort zum Sonntag“: Katholische und evangelische Kirche im Wechsel

In Staatsverträgen und Gesetzen verankert stehen den Kirchen in öffentlich-rechtlichen Sendern feste Sendeplätze für Verkündigungsformen wie Gottesdienste, Andachten und geistliche Worte zur Verfügung. Hierzu zählt auch das „Wort zum Sonntag“, bei dem sich aktuell acht Sprecherinnen und Sprecher der katholischen und evangelischen Kirche regelmäßig abwechseln.