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Wittener Tage für neue Kammermusik erklingen zu “Upcycling”

Im Mai stehen die diesjährigen Wittener Tage für neue Kammermusik unter dem Motto „Upcycling“. Vom 2. bis 4. Mai sind 19 Ur- und Erstaufführungen zu hören, der Liminal Music Prize geht in die zweite Runde, wie der WDR am Sonntag als Medienpartner ankündigte. Im 57. Jahr des Festivals verwandele sich die Stadt Witten in ein Labor der musikalischen Transformation. Unter dem Motto „Upcycling“ gehe es um musikalische Ideen in einem Beziehungsgeflecht, „das Neues mit Altem konfrontiert, das Dasein umstandslos verschönert, umdeutet und ergebnisoffen verändert“. In zehn Programmen erklingen 16 Uraufführungen und drei deutsche Erstaufführungen. WDR 3 überträgt das gesamte Festival im Radio und online als Stream.

Porträtkomponistin des Festivals ist dieses Jahr Cassandra Miller. Sie schreibt unter anderem ein Werk für das Vokalensemble Exaudi und ein Streichtrio. In ihrer Gemeinschaftsarbeit mit der Geigerin Silvia Tarozzi wird sie als „Klangperformerin“ auch selbst auf der Bühne stehen. Für den Cellisten Nicolas Altstaedt schreibt sowohl Miller ein Cellokonzert als auch die Komponistin Malika Kishino.

Zu hören sind neben dem WDR Sinfonieorchester das Ensemble Musikfabrik und das Ensemble Scope, die Performerin Ria Rehfuß und die kroatische Komponistin Sara Glojnarić mit einem Kopfhörerkonzert. Sie komponiert eine Playlist, in der sie Neue Musik und verschiedene musikalische Stile neu abmischt und die Performance des Kuss Quartetts mit der Sopranistin Sarah Maria Sun live remixt. In Ming Tsaos Interpretation von Stockhausens Open-Source-Komposition „Plus Minus“ macht das Grau Schumacher Piano Duo zusammen mit dem SWR Experimentalstudio zwei Klaviere zu großen Lautsprechern.

Das Witten-#Labor verbindet die Musikhochschule Köln und die Folkwang Universität Essen mit Probenbesuchen, Vorträgen und Workshops für Studierende. Ein Schulprojekt rückt die Vermittlung zeitgenössischer Musik in den Fokus.