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Wittekindshof treibt Entwicklung zum integrativen Wohnquartier voran

Die Diakonische Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen treibt den Prozess zu einem offenen, integrativen Quartier weiter voran. Ziel der Öffnung des bislang zweckgebundenen Stiftungsgelände sei es, Vielfalt zu gestalten, sagte der Stiftungsvorstandssprecher Dierk Starnitzke, am Mittwochabend beim traditionellen Aschermittwochsempfang in Bad Oeynhausen. Der kürzlich entsprechend geänderte Regionalplan sei ein „historischer Schritt“.

Die 1887 gegründete Stiftung Wittekindshof unterstützt nach eigenen Angaben mehr als 5.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Beeinträchtigungen. Insgesamt arbeiten rund 3.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 18 Städten in Ostwestfalen, im Münsterland und im Ruhrgebiet.

Nach einem geänderten Regionalplan soll das bislang auf sich selbst bezogene Stiftungsgelände ein offener Teil des Ortes werden. Von den mehr als 2.000 Wohnplätzen vor rund 20 Jahren auf dem Gelände sind laut Starnitzke inzwischen rund 1.500 innerhalb Westfalens verlagert worden. Die Menschen werden dabei unterstützt, in eigenen Wohnungen selbstbestimmt zu leben. Gefördert wird dieser Prozess vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Ein auf dem Stiftungsgelände geplantes Gesundheitszentrum soll künftig die medizinische Versorgung in der Region stärken.

Die Entwicklung von einer jahrzehntelang gepflegten Monokultur zu einem offenen Quartier sei jedoch eine „Herkulesaufgabe“, sagte Starnitzke. Mit den derzeitigen Fördermöglichkeiten sei die Schaffung von ausreichend und bezahlbarem neuen Wohnraum „schlicht nicht machbar“. Hier brauche es „kreative Lösungen“, mahnte Starnitzke, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht.