Wissenschaftler der Universität Osnabrück erforschen die Entwicklung und Funktion der Herzklappen von Fruchtfliegen und helfen dadurch auch der Humanmedizin. Auch wenn sich das nur stecknadelkopfgroße Herz der Insekten äußerlich von dem eines Menschen unterscheide, seien sich die grundlegenden Mechanismen der Herzfunktion sehr ähnlich, teilte die Universität am Dienstag mit.
Die Arbeit mit Insekten sei deshalb vorteilhaft, weil sie eine kurze Lebenszeit hätten, erläuterte Achim Paululat, Professor für Zoologie und Entwicklungsbiologie. Zudem kämen bei den Fruchtfliegen viele Gene vor, die es auch im Menschen gebe. Die Tiere könnten mit einer Vielzahl an molekularbiologischen und genetischen Methoden analysiert werden. So könnten etwa Krankheitsbilder in der Fliege viel schneller untersucht und so das Verständnis für menschliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessert werden.
Dennoch sei die Herzklappenforschung an der Fruchtfliege noch eine Neuheit, betonte Paululat. Die Entwicklung und Funktionsweise der Herzklappen bei Insekten sei erst in den letzten Jahren entschlüsselt worden. Die Osnabrücker Forscher hätten unter anderem Gene identifiziert, die für die Bildung der Herzklappe wichtig seien. Des Weiteren hätten sie Fehlbildungen in den Gefäßsystemen und die Auswirkung der Herzklappe auf die Funktion des Herzens und den gesamten Kreislauf untersucht und besser verstanden.