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Wieder Kampfhandlungen in Gaza – noch 144 entführt oder vermisst

Nach einer einwöchigen Feuerpause haben die Kampfhandlungen am Gazastreifen am Freitagmorgen erneut begonnen. Aus dem Gazastreifen wurden seit dem Morgen mehrere Raketen auf Israel geschossen; die israelische Armee griff nach eigenen Angaben Ziele der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen an. Nach palästinensischen Angaben wurden im Gazastreifen seit Wiederaufnahme des Krieges 32 Menschen getötet.

“Die Terrororganisation Hamas-ISIS hat gegen die Rahmenvereinbarung verstoßen”, in dem sie ihrer Verpflichtung, alle weiblichen Geiseln freizulassen, heute nicht nachgekommen sei und Raketen auf israelische Bürger abgefeuert habe, hieß es in einer Mitteilung aus dem Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Freitag). Israel sei entschlossen, seine Kriegsziele zu erreichen; darunter die Befreiung der Geiseln und die Eliminierung der Hamas.

Israels Armee warf der Hamas am Freitag einen Bruch der Feuerpause vor. Zuvor hatte man sich laut israelischen Medienberichten nicht auf eine Liste der am Freitagabend freizulassenden Geiseln einigen können. Das Außenministerium in Katar, das zwischen den Kriegsparteien vermittelt, erklärte demnach, die Verhandlungen über eine Wiederherstellung der seit 24. November geltenden Waffenruhe dauerten an.

Nach Angaben der israelischen Koordinationsstelle für Vermisste und Entführte (Freitag) befinden sich noch 137 Geiseln im Gazastreifen, darunter 11 Ausländer. Unter den Geiseln seien 20 Frauen, zwei Kinder unter 18 Jahren sowie zehn Personen über 75 Jahren. Sieben weitere Personen gelten seit 7. Oktober als vermisst. Seit 24. November wurden insgesamt 110 Geiseln aus dem Gazastreifen freigelassen, darunter 24 Ausländer. Israel entließ laut Berichten im Rahmen des Abkommens 240 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen.

Die israelische Armee rief unterdessen die Zivilbevölkerung in Gaza auf, ihren Anweisungen Folge zu leisten. Sie veröffentlichte eine Karte, die den Gazastreifen in nummerierte Gebiete unterteilt, und forderte die Bewohner auf, sich an die Anweisungen für das entsprechende Gebiet zu halten, in dem sie sich befinden, sowie das Gebiet gegebenenfalls zu verlassen. Die Armee werde “eine kontrollierte und präzise Evakuierung der Bevölkerung des Gazastreifens” durchführen, um sie “so weit wie möglich aus dem Kriegsgebiet zu bringen”.

Am Morgen hatte die Armee die Bevölkerung in Khan Junis mittels Flugblättern aufgerufen, das Gebiet in Richtung Rafah im Süden des Gazastreifens zu verlassen, wie die Zeitung “Haaretz” berichtete.