Im September lädt Krefeld wieder zum Bandoneon-Festival in die Fabrik Heeder ein. Den Auftakt macht am 8. September das Quartett „Cuarteto Rotterdam“, wie die Stadt Krefeld am Freitag ankündigte. Am 11. September sind den Angaben zufolge der Bandoneonist Tomi Lebrero und der Musiker und Filmemacher Segundo Bercetche mit der audiovisuellen Performance „Eternal Procession“ zu Gast. Beim Konzert von Martin Sued und Bernardo Couto am 17. September erklängen Bandoneon und Portugiesische Gitarre gemeinsam, hieß es. Die „Joaquin Alem New Tango Group“ tritt laut Programm am 21. September im Rittersaal der Burg Linn auf. Zum Festivalabschluss spielt am 29. September das Gabriel Merlino Trio.
Krefeld gilt als die Bandoneon-Stadt, weil der Krefelder Heinrich Band vor über 150 Jahren das nach ihm benannte Bandoneon als Verbesserung des Akkordeons erfand. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Bandoneon dann das bestimmende Instrument im Tango. Das Krefelder Kulturbüro würdigte das Instrument und seinen Entwickler erstmals 1985 mit einem Festival, seit 1996 findet die Veranstaltung im Zweijahresrhythmus statt.
Der 1821 geborene Heinrich Band hatte das kleine Musikaliengeschäft seines Vaters übernommen. Schon 1844 inserierte er 56-tönige Akkordeons, die er aus Sachsen bezog. Er begann, Veränderungen an den gelieferten Instrumenten vorzunehmen, um den Tonumfang zu erweitern und dem Instrument einen melancholischen Klang zu verleihen. Der Absatz steigerte sich daraufhin sprunghaft. Ab dem Jahr 1855 verkaufte Band die Instrumente unter dem Namen „Bandonion“, der alsbald zu einer Qualitätsbezeichnung für Harmonikainstrumente wurde. Das erste Bandoneon gelangte wahrscheinlich noch im selben Jahr nach Amerika, später eroberte das Instrument dann Südamerika.