Ein Inspektions-Team der Weltgesundheitsorganisation hat am Eingang des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt ein Massengrab mit mehr als 80 Leichen gefunden. Nach einem einstündigen Aufenthalt habe das Team das größte Krankenhaus im Gaza-Streifen als „Todeszone“ beschrieben, erklärte die WHO am Sonntag in Genf.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus kündigte auf der Internetplattform X (vormals Twitter) an, dass seine Organisation und Partner einen Evakuierungsplan für die verbliebenen Menschen in dem Hospital erarbeiteten. In der Einrichtung gebe es keine Vorräte mehr. Wasser, Lebensmittel, Strom, Treibstoff und Medizin seien nicht mehr vorhanden.
Die WHO-Mission in dem Krankenhaus, an der auch andere UN-Helfer teilgenommen hatten, sei mit der israelischen Armee abgesprochen worden. Das israelische Militär hatte das Al-Schifa-Krankenhaus gestürmt, um Kämpfer der Terrororganisation Hamas und Beweise für eine mutmaßliche Kommandozentrale zu finden.
Die Hamas hatte Anfang Oktober mit Kommandos und Raketen Israel überfallen, Hunderte Menschen getötet und Geiseln genommen. Israels Armee reagierte mit einem massiven Beschuss des Gaza-Streifens und riegelte das Gebiet ab. Inzwischen gibt es Bodenkämpfe zwischen der Hamas und israelischen Truppen. Vermutlich Tausende Menschen im Gaza-Streifen kamen bereits ums Leben.