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WHO: Kriegsgeschehen verhindert Impfkampagne im Gazastreifen

Der anhaltende Krieg macht die Fortsetzung einer Polio-Impfkampagne im Gazastreifen laut der WHO derzeit unmöglich. Sollten die Impfungen nicht zeitnah durchgeführt werden, gefährde dies die gesamte Kampagne.

Die aktuelle Lage im Gazastreifen verhindert nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Fortsetzung einer Impfkampagne gegen Polio. Eine dritte Impfphase habe wegen “der eskalierenden Gewalt, der intensiven Bombardierungen, der Massenvertreibungen und des Fehlens zugesicherter humanitärer Pausen im größten Teil des nördlichen Gazastreifens” verschoben werden müssen, teilte die Organisation am Mittwoch mit.

In der dritten Phase sollten demnach knapp 120.000 Kinder im Norden des Gazastreifens eine zweite Impfung gegen das Polio-Virus erhalten. Die derzeitigen Bedingungen gefährdeten jedoch die Sicherheit und Bewegungsfreiheit der Menschen sowie des Gesundheitspersonals. Die WHO fordert humanitäre Pausen für den Norden Gazas, um den Zugang aller Kinder zu den Impfungen zu ermöglichen.

Um eine Übertragung des Virus zu verhindern, müssen laut WHO mindestens 90 Prozent aller Kinder geimpft werden. Dies sei unter den gegenwärtigen Umständen nicht möglich. Die Organisation warnte vor einer Verringerung der Wirkung der Impfung, sollte die zweite Impfdosis nicht innerhalb von sechs Wochen verabreicht oder ganz verpasst werden. Damit seien die Bemühungen gefährdet, die Verbreitung des Virus in Gaza zu stoppen.