Rauchen, Alkohol und zu viel Zucker – sie sind für Millionen von Krankheitsfällen verantwortlich. Wer vom Konsum nicht lassen kann, soll damit wenigstens die Gesundheitssysteme finanzieren helfen, meint die WHO.
Zigaretten, Alkohol und zuckerhaltige Getränke sollten laut der Weltgesundheitsorganisation WHO mit einer mindestens 50-prozentigen Gesundheitssteuer belegt werden. Der Konsum dieser Produkte fördere Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes, die zusammen mit anderen nichtübertragbaren Krankheiten für 75 Prozent aller Todesfälle verantwortlich seien, begründete die UN-Behörde ihren Vorstoß am Mittwoch in Genf.
Ein Bericht zeige, dass eine einmalige Preiserhöhung um 50 Prozent 50 Millionen vorzeitige Todesfälle in den nächsten 50 Jahren verhindern könne. “Gesundheitssteuern sind eines der wirksamsten Instrumente, die wir haben”, sagte Jeremy Farrar, Vize-Generaldirektor für Gesundheitsförderung und Prävention bei der WHO. “Sie reduzieren den Konsum schädlicher Produkte und schaffen Einnahmen, die die Regierungen wieder in Gesundheitsversorgung, Bildung und Sozialprogramme investieren können.”
Regierungen weltweit sollten bis 2035 entsprechende Aufschläge für die drei Genuss- und Lebensmittelgruppen von Tabak, Alkohol und gezuckerten Getränken einführen, riet die WHO. Die Initiative komme zu einer Zeit, in der Gesundheitssysteme durch einen Anstieg nichtübertragbarer Krankheiten, die schrumpfende Entwicklungshilfe und wachsende öffentliche Schulden enorm belastet seien.