Die diesjährige Sommerausstellung des LWL-Museums für Westfälische Literatur in Oelde dreht sich ab 31. Juli um das Thema Migration. Unter dem Titel „Auswandern, Einwandern“ würden frühere Wanderbewegungen in der Region Westfalen anhand von literarischen Texten beleuchtet, teilte das Museum im ehemaligen Kulturgut Haus Nottbeck am Freitag mit. Die Ausstellung ist bis zum 26. Oktober in Oelde zu sehen.
Westfalen sei mit seinen Ruhrstädten schon immer von Zuwanderung geprägt gewesen, hieß es. Die Ausstellungsmacher verwiesen auf die „Ruhrpolen“, die vor 100 Jahren zum Arbeiten in den „Pütt“ kamen, die Gastarbeiter nach dem Zweiten Weltkrieg, den Zuzug Russlanddeutscher und in neuerer Zeit Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan oder der Ukraine.
Wenig bewusst sei dagegen heute, dass Westfalen lange Zeit ein Ort war, von dem man wegging: sei es aus Armut, aus politischen Gründen in der NS-Zeit oder auch aus Abenteuerlust, hieß es weiter. Viele Westfälinnen und Westfalen zogen demnach in der Vergangenheit in die USA und nach Lateinamerika. In der Sommerausstellung stehen solche Geschichten im Vorgrund.
Die Sonderschau ist Teil des diesjährigen LWL-Kulturprogramms zum Jubiläum „1.250 Jahre Westfalen“. Anlass ist die erste Nennung von Westfalen als Stammesgruppe im Jahr 775 in den fränkischen Reichsannalen in der Zeit Karl des Großen (748-814).