Die westfälische Kirche will ihre beiden westfälischen Studienangebote für Kirchenmusik zunächst an dem Standort Witten zusammenführen. Die Kirchenleitung habe in ihrer aktuellen Sitzung ihren Beschluss erneuert, die beiden Studienangebote an einem gemeinsamen Standort zu konzentrieren, teilte die westfälische Kirche am Donnerstag in Bielefeld mit.
Witten, wo bereits populare Kirchenmusik studiert werden kann, werde künftiger Standort der westfälischen Hochschule für Kirchenmusik, erklärte die westfälische Kirche. Ob und wann ein ursprünglich geplanter Neubau der Hochschule in Bochum realisiert werden könne, stehe derzeit noch nicht fest. Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Landeskirche lege die Entscheidung für Witten als zeitnah umzusetzenden Zwischenschritt nahe, hieß es weiter.
Die bestehenden Studienzweige für klassische Kirchenmusik in Herford und für populare Kirchenmusik in Witten sollten ursprünglich in einem Neubau in Bochum zusammengeführt werden. Nach Bekanntwerden eines Haushaltslochs bei der viertgrößten Landeskirche hatte die westfälische Synode im Mai beschlossen, Ausgaben auf der landeskirchlichen Ebene dauerhaft um mindestens 8,8 Millionen Euro senken. Der geplante Neubau in Bochum wurde daraufhin vorerst gestoppt.
Gleichwohl führe die westfälische Kirche mit der aktuellen Entscheidung ihr innovatives Vorhaben fort, die beiden Flügel der Hochschule zusammenzuführen, erklärte die westfälische Kirche. Damit sichere sie die Weiterentwicklung der professionellen Kirchenmusikausbildung in Westfalen. Das übergreifende Studienangebot für angehende Musikerinnen und Musiker sei in der deutschen Kirchenmusiklandschaft einzigartig.
Nach Worten von Hochschulrektor Jochen Kaiser ist damit ein wesentlicher Schritt in die Zukunft des westfälischen Kirchenmusikstudiums erreicht. Mit dem neuen Konzept gelinge es, trotz rückläufiger Ressourcen das zukunftsweisende Projekt der kirchenmusikalischen Ausbildung zu realisieren, erklärte er. Der gemeinsame Standort der Hochschule schaffe vielfältige Möglichkeiten für Synergien. Kaiser sei im Frühjahr 2023 mit dem Ziel angetreten, die beiden unterschiedlichen Zweige in der akademischen Ausbildung zusammenzubringen, hieß es.