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Wertvoller Wandbehang restauriert nach Gotha zurückgekehrt

Nach einem halben Jahr Abwesenheit ist ein wertvoller Gobelin aus dem 17. Jahrhundert an seinen angestammten Platz in den Nordflügel von Schloss Friedenstein in Gotha zurückgekehrt. Ein Team von Textil-Experten habe den 4,10 Meter hohen und 3, 30 Meter breiten Wandteppich aufwändig gereinigt und restauriert, teilte die Stiftung Friedenstein Gotha am Montag mit.

Für die komplexe Reinigung wurde der Wandteppich nach Angaben von Textilrestauratorin Anke Weidner zu einem Spezialbetrieb nach Belgien transportiert. Dort sei der Gobelin mit speziellen Reinigungsmitteln benebelt worden, wodurch ein tiefschwarzer Faserstaub entfernt werden konnte, der sich über die Jahrhunderte angesammelt habe.

Anschließend sei das textile Kunstwerk restauriert worden. Auch die Montage des fertigen Teppichs sei aufwändig gewesen, da sich der Gobelin im Verlaufe der Jahrhunderte verzogen habe. Mittels Klettband und Molton sei er in die Nische an seinem angestammten Platz wieder eingefügt worden.

Laut der Textilrestauratorin handelt es sich bei dem Gobelin aus Seide und Wolle um „beste Handwerkskunst“. Der Wandbehang sei 1695 in Brabant angefertigt worden. Er gehöre zu einer Serie von vier identischen Exemplaren, die gemeinsam das Vorzimmer des Herzogs Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1676-1732) zierten.

Auf den Teppichen sei das sächsisch-ernestinische Gesamtwappen und das Kleinod des Königlich-Dänischen Elefantenordens dargestellt. Friedrich II. habe die Gobelins in Brüssel in Auftrag gegeben, nachdem er im Jahr 1694 für besondere diplomatische Verdienste zum Ritter des Ordens ernannt wurde.