Nach dem Putsch im Niger gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum registriert die Welthungerhilfe Auswirkungen auf die humanitäre Lage der Bevölkerung. „Die Lebensmittelpreise auf den lokalen Märkten steigen“, sagte Welthungerhilfe-Programmleiter Jameson Gadzirai in der Hauptstadt Niamey dem Redaktions-Netzwerk Deutschland. Der Niger sei derzeit ohnehin in einer schwierigen Phase, weil sich das Land zwischen zwei Ernten befinde. Nun habe sich die Situation aufgrund der aktuellen Grenzschließungen weiter verschärft.
Der Preis für einen 50-Kilo-Sack Reis sei um fast 50 Prozent gestiegen, Öl um 20 Prozent teurer geworden, sagte Gadzirai. „Der Bedarf an humanitärer Hilfe wird wahrscheinlich steigen, und die Gefährdung der Bevölkerung wird ein bedrohliches Ausmaß erreichen.“
Niger: Vorräte an Lebensmittel fast aufgebraucht
Die Vorräte und Nahrungsmittelreserven aus dem vergangenen Jahr seien fast aufgebraucht. „Gleichzeitig sinken die erwarteten Einkommen der Menschen, bevor die nächste Ernte eingebracht werden kann“, erläuterte Gadzirai. Folglich nehme die Ernährungsunsicherheit weiter zu. „Die Gemeinschaften, insbesondere in den Grenzgebieten, die derzeit die Hauptlast der Bevölkerungsbewegungen tragen, brauchen Zugang zu Wasser, medizinischer Versorgung, Unterkunft und Schutz“, forderte der Welthungerhilfe-Programmleiter.
Nach dem Militärputsch in #Niger könnten in den kommenden Monaten 3,3 Mio. Menschen Hunger leiden, sagt @mwarumba, Programmleiter @WHHNiger. Im Interview spricht er darüber, wie die Welthungerhilfe Menschen weiter unterstützt. https://t.co/J2h0E8BEnV
— Welthungerhilfe (WHH) (@Welthungerhilfe) August 10, 2023
Im Niger hatten Militärs am 26. Juli die gewählte Regierung abgesetzt. International wurde der Putsch scharf kritisiert.