Aktionen in der Braunschweiger Innenstadt erinnern angesichts des Weltflüchtlingstags (20. Juni) an die mehr als 60.000 auf der Flucht gestorbenen Menschen. Unter dem Titel „Beim Namen nennen“ werde im Braunschweiger Dom ein „Mahnmal der Menschenwürde“ wachsen, teilte die evangelische Kirchengemeinde mit. Menschen aus der Stadt und der Region werden vom 16. bis zum 21. Juni Namen und Todesumstände von auf der Flucht verstorbenen Menschen notieren.
Diese sollen anschließend auf dem Burgplatz zu einer zeitweisen Installation zusammengesetzt werden. „Die Stoffstreifen stehen für Menschen, die unterwegs waren – mit Hoffnung wie wir“, hieß es in der Ankündigung. Ihr Schicksal solle ins Bewusstsein der Stadt rücken. Am Wochenende vom 21. und 22. Juni werden im Dom jeweils zwischen 8 und 20 Uhr zudem die Namen der Toten öffentlich verlesen. Geplant seien außerdem eine literarische Lesung und eine politische Abendandacht.
Die sogenannte „List of Deaths“ der Hilfsorganisation United zählt mehr als 60.000 Todesfälle seit 1993. Die Aktion „Beim Namen nennen“ erinnert in verschiedenen Städten in Deutschland und der Schweiz daran, dass seit Jahrzehnten Menschen an den Außengrenzen Europas sterben. 2024 sei das bislang tödlichste Jahr globaler Migrationsbewegungen gewesen, hieß es.