Das im US-amerikanischen Chicago beheimatete Parlament der Weltreligionen vergibt in diesem Jahr erstmals einen Hans-Küng-Preis. Die nach dem Tübinger katholischen Theologen Hans Küng (1928 – 2021) benannte Auszeichnung geht an den Generalsekretär der Tübinger Stiftung Weltethos, Stephan Schlensog, wie die Stiftung mitteilte. Damit solle Schlensogs hervorragender Beitrag zur globalen Ethik gewürdigt werden.
Preisvergabe bei der Zusammenkunft des Parlaments der Weltreligionen
Schlensorg hat den Angaben zufolge über Jahrzehnte mit Hans Küng zusammengearbeitet und dessen Entwicklung eines Weltethos über Religionsgrenzen hinweg maßgeblich geprägt. Der Preis würdige Menschen, die das Projekt Weltethos durch ihr akademisches und anderweitiges Wirken vorantreiben, den Dialog über die Anliegen des Weltethos fördern und das Verständnis für globale und kulturübergreifende Gemeinsamkeiten verbessern. Die Auszeichnung soll an diesem Montag (14.8.) zum Start der jährlichen Zusammenkunft des Parlaments der Weltreligionen in Chicago überreicht werden. Man erwarte dazu erneut mehrere tausend Religionsvertreter, hieß es.
Das erste Parlament der Weltreligionen versammelte sich 1893 am Rand der Weltausstellung in Chicago. Hundert Jahre später kamen mehr als 7.000 Menschen verschiedener Religionen erneut in der Stadt zusammen und verabschiedeten eine von Hans Küng entworfene Erklärung zum Weltethos. Das Parlament ist nach eigenen Angaben die größte interreligiöse Organisation weltweit.
