Im Thüringer Wald sollen 2025 bis zu vier weitere Luchse ausgewildert werden. Ziel sei der Aufbau einer stabilen Population, die die Lücke zwischen bisher isolierten Vorkommen im Südharz und Bayrischem Wald schließe, teilte das Thüringer Umweltministerium am Freitag in Erfurt mit.
Einige der Luchse für Thüringen sollen den Angaben zufolge in den rumänischen Karpaten gefangen werden. Da bei der Auswahl von Gehegetieren sehr strenge Kriterien angelegt werden, seien die Artenschützer weiterhin auf Wildfänge aus Rumänien angewiesen, teilte das Ministerium mit. Die Luchse würden aber nur dort gefangen werden, wo ihr Bestand ausreichend groß und stabil sei.
Zwischen Mai und August 2024 waren bereits vier Luchse im Thüringer Wald ausgesetzt worden. Die Tiere wurden den Angaben zufolge mit GPS-Halsbandsendern ausgestattet, die dem Projektteam den Aufenthaltsort der Großkatzen übermitteln. Die Daten ließen zudem Rückschlüsse auf die Nutzung der Reviere durch die Luchse und deren Jagdverhalten zu.
Der Naturschutzbiologie und Projektkoordinator Markus Port geht davon aus, dass zwei der bereits ausgewilderten Tiere inzwischen feste Streifgebiete bei Tambach-Dietharz und bei Masserberg im Thüringer Wald haben. Die beiden anderen Luchse hätten sich zuletzt zwischen Ilmenau, Suhl und Schleusingen aufgehalten.
Das Luchs-Projekt ist ein Zusammenschluss von Naturschützern, Forst, Jagd und wissenschaftlichen Einrichtungen. Es wird vom Thüringer Umweltministerium mit insgesamt 2,9 Millionen Euro gefördert. Bis 2027 sollen jeweils bis zu fünf Luchse pro Jahr im Thüringer Wald ausgewildert werden.