Artikel teilen:

Weitere Kritik an Pro-Palästina-Protesten

Nach der Besetzung deutscher Universitäten durch pro-palästinensische Aktivisten hat der Antisemitismusbeauftragte der Universität Leipzig, Gert Pickel, die Proteste kritisiert. Er sagte am Freitagabend im Sender MDR, dass bei derartigen Protesten immer wieder klassische antisemitische Erzählungen aufgenommen würden. Diese würden unter anderem stark von der Hamas geprägt.

Der Professor für Religions- und Kirchensoziologie erläuterte, er halte Proteste prinzipiell für legitim und richtig. Es werde jedoch problematisch, wenn sie in antisemitische Erzählungen übergingen oder eine Übertragung auf alle Juden und Jüdinnen stattfände.

Die Polizei leitete nach der Auflösung von pro-palästinensischen Protesten an der Freien Universität (FU) Berlin und an der Universität Leipzig zahlreiche Ermittlungsverfahren ein. Dabei lauten die Vorwürfe unter anderem auf Hausfriedensbruch, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung.

Am Dienstag waren der größte Hörsaal der Leipziger Universität und der Hof des Innenstadt-Campus von pro-palästinensischen Gruppen besetzt worden. Die Hochschule hatte Strafanzeige erstattet und den Campus räumen lassen.

Die Rektorin der Universität Leipzig, Eva Ines Obergfell, verteidigte das Vorgehen. Die Universität dulde keine „gewaltsame Störung des Lehrbetriebs und Inbesitznahme universitärer Räumlichkeiten“, erklärte sie. Proteste und Demonstrationen seien grundsätzlich legitim. Dies gelte aber nur, solange sie das Ziel der Information und Verständigung verfolgten.