Die Kritik an der Teilnahme von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an einem Gottesdienst mit Papst Franziskus in Marseille reißt nicht ab. Vor Beginn der Veranstaltung am Samstagnachmittag im Stadion des Fußballvereins Olympique meldeten sich weitere Bedenkenträger zu Wort. Sie werfen Macron einen Verstoß gegen den in Frankreich geltenden Grundsatz der Laizität vor, der eine Trennung von Kirche und Staat vorsieht.
“Nein, Monsieur le President, ihr Platz ist nicht in der Papstmesse”, sagte der linke Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Melenchon im Vorfeld des Gottesdienstes. Fabien Roussel, Parteichef der Kommunisten, äußerte sich ähnlich: “Ein Präsident darf nicht irgendeine Präferenz für eine Religion zeigen.” Der Philosoph Lucien Jaume vertrat die Ansicht: “Der Präsident ist nicht ohne Privatleben und kann in den Gottesdienst seiner Wahl gehen.” Die Situation ändere sich allerdings, wenn er dort als Amtsträger auftrete.