Tiere verschenken zu Weihnachten? Auf gar keinen Fall. Hund oder Katze unterm Weihnachtsbaum – das klingt zwar nach leuchtenden Kinderaugen und heiler Welt. Doch in Wirklichkeit wird dieser Traum nur allzu oft zum Albtraum für jene, die sich nicht wehren können: für die Tiere.
Tiere können unwiderstehlich sein: Kulleraugen, weiches Fell, perfekte Fotos vor dem Christbaum. Besonders Kinder wünschen sich einen besten Freund auf vier Pfoten, der verspielt ist, geduldig und nebenbei noch Verantwortungsbewusstsein beibringt. Aber ein Tier ist kein Geschenkartikel. Es kommt ohne Rückgaberecht – und mit Bedürfnissen, die sich nicht an Feiertage und Stimmungen halten.
Tierarztkosten werden unterschätzt
Viele Haustiere, vor allem Kleintiere wie Hamster oder Meerschweinchen, wollen gar nicht gestreichelt werden. Sie brauchen Ruhe, Artgenossen – und Kenntnisse, die weit über das Alltagswissen hinausgehen. Kinder können die tägliche Versorgung nach aller Erfahrung nicht dauerhaft allein bewältigen. Irgendwann landen Futter, Gassirunden, Käfigreinigung bei den Eltern. Ganz zu schweigen von den regelmäßig unterschätzten Tierarztkosten.
Viele landen im Tierheim
Tierschutzorganisationen berichten: Wenn der Zauber der Heiligen Nacht verflogen ist, landen viele Weihnachtstiere im Tierheim. Dort warten sie verunsichert und überflüssig geworden auf ein neues Zuhause – obwohl sie Freude schenken sollten. Aber gute Absicht bewahrt nicht vor schlechter Wirkung.
Aus christlicher Sicht sind Tiere Mitgeschöpfe. Sie sind nicht Beiwerk für pädagogische Vorhaben und erst recht keine Kulisse für gefühlige Festtagsmomente. Wer ein Geschöpf ins Haus holt, geht einen Bund ein für viele Jahre – mit Konsequenzen für Zeit, Geld, Urlaub und Alltagsrhythmus. Ganz ehrlich, unter unseren Weihnachtsbäumen stehen doch bereits genug Tiere: Ochse, Esel und Schafe. Mehr muss zum Weihnachtsfest nun wirklich nicht sein.
Besuch im Tierheim klärt auf
Was also tun, wenn Kinder (oder Erwachsene) sich zu Weihnachten ein Tier wünschen? Sinnvoll sind Geschenke, die aufklären: ein guter Ratgeber, seriöse Online-Informationen oder ein gemeinsamer Besuch im Tierheim. Auch eine Tierpatenschaft kann ein Augenöffner sein – und zeigt, was aus spontanen Herzensentscheidungen wird, wenn die Realität einzieht. Wer nach all dem immer noch ein Tier möchte, sollte es nicht im Gefühlsüberschwang des Festes entscheiden, sondern im nüchternen Licht echter Tierliebe. Damit Weihnachten nicht auf Kosten eines Lebewesens gefeiert wird, das teuer dafür bezahlen muss.

