Die Deutsche Krebshilfe stellt ihre Führungsspitze neu auf. Gerd Nettekoven (68) scheidet nach langjähriger Tätigkeit aus dem Amt des Vorstandsvorsitzenden aus und wechselt in den Stiftungsrat, wie die gemeinnützige Organisation am Freitag in Bonn mitteilte. Seine Nachfolge tritt am Sonntag Franz Kohlhuber an, der bereits seit 2015 dem Vorstand der Krebshilfe angehört. Karin Germann übernimmt künftig als kaufmännische Vorständin Verantwortung.
Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Anne-Sophie Mutter, würdigte die Verdienste des scheidenden Vorstandsvorsitzenden. „Seine Arbeit hat nicht nur die Therapie und Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten sowie die Krebsforschung entscheidend vorangebracht, sondern auch das öffentliche Bewusstsein für die Herausforderungen und Bedürfnisse von Betroffenen nachhaltig geschärft“, sagte sie.
Nettekoven hatte seine berufliche Laufbahn vor 46 Jahren bei der Deutschen Krebshilfe begonnen und noch mit Gründerin Mildred Scheel zusammengearbeitet. Seit 2015 war er Vorstandsvorsitzender der Organisation. Für sein Engagement wurde ihm im Jahr 2021 das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Der 58-jährige Nachfolger Kohlhuber studierte Biologie in München und promovierte am dortigen Institut für Klinische Molekularbiologie und Tumorgenetik des Helmholtz-Zentrums. Er ist seit dem Jahr 2000 bei der Krebshilfe tätig, 2012 wurde er Geschäftsführer und 2015 Mitglied im Vorstand. Der neue Vorstandsvorsitzende erhält Unterstützung von Karin Germann, die als kaufmännische Vorständin zur Deutschen Krebshilfe wechselt. Die 59 Jahre alte Diplom-Kauffrau war bislang in Führungspositionen bei verschiedenen Versicherungen und Pensionskassen tätig.
Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von der Ärztin Mildred Scheel gegründet. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Stiftung Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung von Krebserkrankungen. Ihre Aufgaben erstrecken sich darüber hinaus auf forschungs- und gesundheitspolitische Aktivitäten.