Wer kennt das nicht: Nach Bildern von Kriegen und Umweltkatastrophen steigt ein ungutes Gefühl auf. Und so mancher fühlt sich ohnmächtig. Kann man sich auf solche Situationen vorbereiten? Man kann.
Raketenbeschuss, Hochwasser oder Stromausfall – eine neue Broschüre des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beinhaltet Hilfen und Ratschläge, was in solchen Krisenfällen zu tun ist. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sie am Montag in Berlin vorgestellt.
Was ist also zu tun? Wer sich auf einen Extremfall vorbereiten will, sollte sich einen Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser für einen Zeitraum von zehn Tagen anlegen. Besonders bietet sich Essen an, das haltbar, fertig gekocht ist und mit nur wenig Energie zubereitet werden kann. Für einen Drei-Personen-Haushalt liegt zum Beispiel der Verbrauch von Trinkwasser für zehn Tage bei sechzig Litern. Grundsätzlich gilt: Jeder noch so kleine Vorrat hilft.
Zudem lohnt es sich, eine kleine Hausapotheke zu führen. Darin sollten etwa Pflaster, Mullbinden, Schmerzmittel und andere persönlich wichtige Medikamente enthalten sein.
Längst wächst auch bei vielen die Angst vor einer militärischen Bedrohung. Die Bilder von Menschen in U-Bahnschächten aus der Ukraine sind bekannt. Und auch das Bundesamt empfiehlt, sich in unterirdische Räume zu begeben. Das können neben U-Bahn-Stationen, auch Keller oder Tiefgaragen sein. Wer es nicht aus der Wohnung schafft, sollte die Zwei-Wände-Regel beachten: Demnach soll man sich in einen Raum begeben, der durch zwei Wände von der Außenwelt getrennt ist und so einen großen Schutz vor Bombensplittern bietet – sollte die Außenwand zerstört werden.
Treten hingegen giftige Gase aus, zum Beispiel aus einer chemischen Anlage, ist es wichtig, sich in höhere Etagen zu begeben. Denn: Die meisten Gase sind schwerer als Luft und sammeln sich am Boden; Lüftungen sollten sofort ausgeschaltet werden. Das gilt auch für den, der im Auto Schutz vor Dämpfen sucht, weil kein Gebäude in Reichweite ist.
Und was, wenn ein Stadtteil evakuiert wird und man kurzerhand das Zuhause verlassen muss? Dann hilft es, ein Notgepäck griffbereit zu haben. In die Rucksäcke gehören warme Kleidung, wichtige Dokumente wie Personalausweis, Grundbucheintrag und Zeugnisse. Außerdem: eine geladene Powerbank für Handy oder Laptop, Erste-Hilfe-Material und Bargeld.
Doch in Krisensituationen geht es nicht nur um materielle Bedürfnisse, sondern auch um die Psyche – besonders bei Kindern. Hilfreich ist es, wenn Eltern ihrem Sohn oder der Tochter zeigen, dass jemand für sie da ist, gerne mit Botschaften wie “Wir sind für sich da” oder “Wir passen auf dich auf”.
Aber wie erfahre ich überhaupt von einer Notlage, wenn etwa plötzlich der Strom und das Internet ausfallen? Mit einem batteriebetriebenen Radio lassen sich auch in diesen Fällen Informationen empfangen. Wer seine Verwandten auch in Notfällen erreichen will, sollte sich außerdem eine Liste mit den wichtigsten Kontakten anlegen.