In Namibia werden am Mittwoch eine neue Staatsspitze und das Parlament gewählt. Für das Präsidentschaftsamt gelten die Kandidatin der Regierungspartei Swapo, Netumbo Nandi-Ndaitwah, sowie die Oppositionspolitiker Panduleni Itula und McHenry Venaani als vielversprechendste Bewerber. Nach dem plötzlichen Tod des Staatspräsidenten Hage Geingob im Februar ist der Posten momentan vakant.
Mit Nandi-Ndaitwah ist erstmals eine Frau Spitzenkandidatin der Swapo. Ähnlich wie in Südafrika und Botsuana sieht sich auch in Namibia die Langzeitregierungspartei mit schwindenden Zustimmungsraten konfrontiert. Grund ist die anhaltend schwierige Wirtschaftslage. Angesichts von rund 46 Prozent Jugendarbeitslosigkeit, einer mangelhaften Gesundheitsversorgung und Wohnungsnot fordert vor allem die junge Generation eine Veränderung. Dennoch liegt die Swapo nach bisherigen Erhebungen in Umfragen vorne. Allerdings muss sie möglicherweise erstmals seit der Unabhängigkeit des Landes 1990 eine Koalition bilden.
Namibia gilt als stabile Demokratie. Rund 1,4 Millionen der drei Millionen Einwohner haben sich zur Wahl registriert. Insgesamt treten 15 politische Parteien an.