Die frühere Bertelsmann-Managerin Sandra Harzer-Kux verpasst bei der Intendanten-Wahl des Norddeutschen Rundfunks (NDR) die erforderliche Mehrheit im Rundfunkrat.
Die Wahl der Bertelsmann-Managerin Sandra Harzer-Kux zur neuen Intendantin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) ist am Freitag gescheitert. Der Personalvorschlag des NDR-Verwaltungsrates erhielt in der Sitzung des NDR-Rundfunkrates nicht die erforderliche Mehrheit.
Der NDR hatte offenbar mit einem anderen Ergebnis gerechnet und bereits für den späten Freitagnachmittag zu einem Pressetermin geladen. Weitere Kandidaten gab es nicht. Nach den Regularien des NDR stellt der Verwaltungsrat der Anstalt nach einer Vorauswahl dem Rundfunkrat nur eine Kandidatin oder einen Kandidaten zur Wahl. Der Verwaltungsrat kann jetzt binnen eines Monats erneut einen Personalvorschlag unterbreiten.
Harzer-Krux war am 28. März überraschend als Kandidatin vom Verwaltungsrat präsentiert worden. Das Gremium hatte seine Wahl mit einer überzeugenden Führungspersönlichkeit und der Erfahrung der Medienmanagerin begründet. Die Vize-Verwaltungsratsvorsitzende Uta-Maria Kuder erklärte damals, das Gremium sei sicher, dass Harzer-Krux die nötigen Veränderungen und Weiterentwicklungen des NDR in einem schwieriger werdenden Umfeld “beteiligungsorientiert um- und durchsetzen” könne.
Der amtierende NDR-Intendant Joachim Knuth, der die drittgrößte ARD-Anstalt für Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Hollstein und Mecklenburg-Vorpommern seit 2020 leitet, tritt in diesem Jahr in den Ruhestand. Vor seiner Zeit als Intendant war Knuth von 2008 bis 2020 Hörfunkdirektor des NDR.