Waffenbehörden in Sachsen-Anhalt überprüfen derzeit die Waffenscheine von AfD-Mitgliedern. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Freitag berichtet, gibt es aktuell in Sachsen-Anhalt 109 AfD-Mitglieder mit waffenrechtlichen Erlaubnissen. In 72 dieser Fälle laufe ein Entzugsverfahren, weitere 35 Anträge würden laut Behörde überprüft. Dies hat laut MDR das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt bestätigt. In zwei Fällen hätten die Betroffenen freiwillig auf ihre Waffen und Lizenzen verzichtet.
Laut Landesverwaltungsamt sind alle unteren Waffenbehörden dazu angehalten, die waffenrechtliche Zuverlässigkeit der betreffenden Personen zu prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten. Zuständig seien im Regelfall die Landkreise beziehungsweise in den kreisfreien Städten Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau die jeweiligen Polizeiinspektionen.
Hintergrund ist, dass der Verfassungsschutz den Landesverband der Alternative für Deutschland (AfD) und ihre Jugendorganisation Junge Alternative (JA) als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft hat. Damit seien alle Waffenbehörden des Landes angehalten, bekannten Mitgliedern der AfD und JA mit Waffenschein besondere Aufmerksamkeit zu schenken, hieß es.
Die AfD Sachsen-Anhalt hat im April dieses Jahres Klage vor dem Verwaltungsgericht Magdeburg gegen ihre Einstufung durch den Verfassungsschutz eingereicht. Ein Urteil in dem Verfahren steht noch aus.