Süddeutschland und Österreich könnte ein vorzeitiger Wintereinbruch blühen. Auch in Italien sind plötzlich statt Klimaanlagen im Dauerbetrieb Pullover und Socken gefragt. Doch der Herbst im Sommer bleibt wohl nicht.
Während sich Teile Südosteuropas auf Hochwasser oder sogar Schnee einstellen, erlebt auch Italien einen vorzeitigen Herbsteinbruch. Ein intensiver polarer Wirbelsturm, der von Island Richtung Balkan zieht, sorgt nach monatelangem Schwitzen für Gänsehaut mit einem Temperatursturz von bis zu 15 Grad. In den Alpen sinkt die Schneefallgrenze auf 1.500 Meter – wie sonst im Dezember, sagte Meteorologe Mattia Gussoni vom Wetterdienst ilmeteo.it der Zeitung “La Repubblica” (Samstag). Im Süden inklusive Sizilien seien Gewitter und starker Wind zu erwarten, in den Alpen sogar in Sturmstärke mit über 100 Stundenkilometern.
In Rom sind für das Wochenende kaum mehr als untypische 25 Grad angekündigt. Am Freitag zeigte das Thermometer maximal 21 Grad, nachts sogar nur knapp über zehn Grad. Zudem fiel ergiebiger Regen. Nachdem bis Mitte der Woche noch Schwitzen bei über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit angesagt war, bieten die fliegenden Händler um den Vatikan jetzt statt Sonnenhüten und Fächern Regencapes und -schirme an.
Doch die vielen Touristen in der Ewigen Stadt ebenso wie die Einwohner Roms atmen nach den belastenden Temperaturen seit Ende Juni auf. Zugleich kündigen die Meteorologen die Rückkehr des Sommers an: nach der Tag-und-Nachtgleiche am 22. September – wenn offiziell der Herbst beginnt.