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Vorpommern-Greifswald: Polizei entdeckt Laken mit Putschisten-Namen

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald hat die Polizei am Donnerstagabend sowie in der Nacht zu Freitag an mehreren Orten Bettlaken mit Putschisten-Namen von 1923 entdeckt. Neben den Namen stand auf den Laken das Wort „Hier“, wie das Polizeipräsidium Neubrandenburg am Freitag mitteilte. Der Staatsschutz ermittelt. Es werde der Anfangsverdacht einer mutmaßlichen Volksverhetzung geprüft, hieß es. Konkrete Tatverdächtige gebe es bislang nicht. Die Tücher seien inzwischen entfernt worden, Revierbeamte prüften derzeit, ob an anderen Orten weitere Laken hängen.

In Ueckermünde hing den Angaben zufolge ein Laken in der Schulstraße an einem Bauzaun in Höhe der Marienkirche. Ein anderes befand sich in der Ueckerstraße am Busbahnhof. In Pasewalk hing ein Laken an einem Zaun im Bereich des Sportplatzes. In Eggesin fanden Polizeibeamte ein Laken an der Stettiner Straße gegenüber der Tankstelle. In Strasburg waren drei Laken an der Pfarrstraße und der Altstädter Straße an Zäunen befestigt. In Hoppenwalde befand sich ein Laken an der Landesstraße 28 in Höhe Grenzberg. Zuletzt sei ein Bettlaken an der Autobahn 11 gemeldet worden, hieß es. Revierbeamte müssten noch prüfen, was auf diesem Tuch steht.

Laut Polizei waren alle Laken weiß, sie wiesen allerdings unterschiedliche Größen auf. Die Namen waren mit wetterfester Farbe in Rot bzw. Schwarz aufgebracht worden.

Im Eingangsbereich des Anklamer Rathauses hatten Unbekannte laut Polizei bereits zwischen Mittwochabend (8. November) und Donnerstagabend (9. November) an die beiden Säulen mit schwarzer Farbe je ein Hakenkreuz gesprüht. Ein Zusammenhang zwischen den dortigen Schmierereien und den aufgehängten Bettlaken werde derzeit nicht vermutet, hieß es. Auch am Bahnhofsgebäude sowie am Gebäude der VR-Bank in Anklam hatten Unbekannte Schmierereien vorgenommen.

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) hatte auf die Schmierereien in Anklam reagiert, er sagte laut Mitteilung seines Ministeriums: „Die Hakenkreuz- und SS-Runen-Schmierereien an verschiedenen Institutionen sind eine unerträgliche Entgleisung.“ Es seien Symbole der Schreckens- und Terrorherrschaft der Nazi-Zeit. „Wer diese verwendet, huldigt in unannehmbarer Weise dem schrecklichsten Kapitel in der deutschen Geschichte“, sagte Pegel.