Das Museum für Kommunikation Berlin zeigt ab Freitag eine Ausstellung über die Entstehung von Nachrichten. Im Mittelpunkt stehen dabei unter anderem Nachrichtenagenturen als zentrale Akteure, wie das Museum am Donnerstag mitteilte.
Schwerpunkte der Ausstellung sind die historische und technische Entwicklung der Nachrichtenübermittlung, das Handwerk des Journalismus sowie neue Trends und Ideen für Nachrichtenformate. Zahlreiche interaktive Stationen laden Besucher ein, etwa über Vorlieben und Abneigungen bei der Nutzung von Medien und Nachrichten zu berichten.
Zur Präsentation am Donnerstag erklärte Museumsdirektorin Anja Schaluschke: „Eine gut informierte Gesellschaft ist die Basis unserer Demokratie.“ In der komplexen Informationsgesellschaft brauche es Orientierung. Die Ausstellung „Nachrichten – News“ wolle aufklären und „Reflexionsraum zum Nachdenken über Nachrichten und ihre Bedeutung“ bieten. Die Schau entstand in Zusammenarbeit unter anderem mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa), die vor 75 Jahren gegründet wurde.
Hintergrund der Ausstellung ist ein Wandel im Umgang mit Nachrichten in Deutschland. So hat laut Reuters Digital News Report 2024 das Interesse an Nachrichten seit 2013 um 20 Prozent abgenommen, die Nachrichtenvermeidung ist leicht angestiegen und das Vertrauen in Nachrichten gesunken, wie Kuratorin Hannah Fiedler betonte.
Die bis zum 7. September 2025 geöffnete Ausstellung ist in fünf Themenbereiche unterteilt. So geht es etwa um den Wandel der Übertragungstechniken („Von Ticker bis TikTok“) und die Nutzung von Nachrichten. Aufgeklärt wird auch über Agentur-Journalismus und die Fragen, was eine Nachricht ist und wie Korrespondenten arbeiten. Besucher sind eingeladen, Fakten von Fake News zu unterscheiden. Eine Fakten-Checkerin von dpa erklärt in einem Video dazu, wie sie vorgeht. Wissenschaftler informieren über die Wirkung von Nachrichten. Die Ausstellung entlässt die Besucher mit einem Ausblick auf neue Nachrichtenformate und bietet – wie bei einer Dating-App – die Möglichkeit per Swipe, also mit einem Fingerwisch nach links oder rechts, das persönliche Nachrichten-Match zu finden.
Das Kuratorenteam um Fiedler betonte, es gehe um einen „multiperspektivischen Blick auf Nachrichten“ und um zentrale Fragen wie „Was ist wichtig?“ und „Was ist wahr?“. Besucher könnten so einen Blick hinter die Kulissen der Nachrichtenproduktion werfen.
Zudem gibt es Workshops und Führungen für Kindergärten, Grundschulen, weiterführende Schulen und Erwachsene. Bis Sonntag kann zudem in einer „gläsernen Redaktion“ verfolgt werden, wie Redaktionen ihre Inhalte für Social Media produzieren.